Berichte der A-Nati aus Finnland

13.4.09: Abschied von Hämeenlinna mit dessen namensgebenden Burg "Häme".

Tag 17 - 13.4.2009 - Heimreise

Nachdem alle Sachen gepackt waren hiess es Abschied nehmen von Hämeenlinna. Mit gemischten Gefühlen ging es zum Flughafen und weiter nach Hause. Abends landete das Team in Kloten wo es von Angehörigen und auch einigen Fans empfangen wurde. Nach der anstrengenden Zeit und der grossen Belastung waren alle froh, wieder ihre Liebsten in den Arm zu nehmen.

Die neue Saison naht bereits mit grossen Schritten und es bleibt fast keine Zeit, denn Mitte Mai bittet Swiss Olympic zum Kick-Off für Vancouver 2010! Nach all den Strapazen doch eine schöne Aussicht für die Spielerinnen.

Hiermit endet unsere Berichterstattung von den Weltmeisterschaften in Finnland. Wir danken allen Lesern dieser Seiten für ihr Interesse und für die rege Anteilnahme an der Nationalmannschaft. Danke auch für die zahlreichen Telegramme die das Team erreichten und so etwas Heimat in den Norden brachten.

In Kürze wird das grosse Interview mit dem Staff der Nationalmannschaft erscheinen, welches uns nochmals ans vergangene Geschehen heranbringt. Wir dürfen gespannt sein, wie es hinter den Kulissen wirklich war.

Bis bald auf diesen Seiten.

12.4.09: Siegerbild der Weltmeisterinnen
12.4.09: Pokalübergabe
12.4.09: 3:1! die Amerikanerinnen feiern sich
12.4.09: in der Zone der Amerikanerinnen
12.4.09: Bronzemedaillenübergabe
12.4.09: Siegertraube Finnland
12.4.09: Schlussresultat des Bronzespiels
12.4.09: die Garderobenanschrift musste heute runter

Tag 16 - 12.4.2009 - Finalspiele und Packen

Heute musste die Fracht bereitgestellt und die Garderobe gräumt werden. Im Anschluss hielt das Team die Schlussbesprechung im Hotel ab und ging anschliessend an die Medaillenspiele.

Im Bronzespiel schlug Finnland Schweden mit 4:1, dem gleichen Resultat wie vor einem Jahr die Schweiz. Über das ganze Spiel gesehen sicher eine verdiente Medaille für die Gastgeberinnen. Sie störten die Schwedinnen in den Auslösungen so, dass sie die Gegnerinnen spätestens in der neutralen Zone kontrollieren konnten. Damit nahmen sie ihren Erzrivalinnen Spielanteile und das Momentum ab. Schweden reagierte im zweiten Drittel vor allem körperlich heftig, liess es rumpeln. Aber auch das brachte ihnen keine Oberhand und die Finninnen retteten das 2:1 in die letzte Pause. In den letzten 20 Minuten waren sie dann klarer überlegen und schossen relativ früh im Drittel das wegweisende 3:1. Karvinens schönes Solo zum 4:1 war dann noch die Bestätigung, wer die Medaille gewinnen würde.

Am Abend schlug die U.S.A. Kanada in einem physisch hochstehenden Spiel mit 4:1. Das Spiel begann schlecht für die Kanadierinnen. Bereits im ersten Einsatz fuhr Jenny Potter einen Konter und konnte den Querpass vollenden den Cahow in die Maschen lenkte. Von diesem Schock erholte sich Kanada nur schlecht, rannte immer dem Ausgleich hinterher. Diesen schafften sie in der 26. Minute. Botterill traf nach schöner Kombination. Duggan aber antwortete 5 Minuten später mit einem schönen Move an der kanadischen Verteidigerin vorbei und hämmerte den Puck mit einem satten Handgelenkschuss unter die Latte. Die U.S.A. wurden dadurch immer mehr beflügelt und hielt Kanada im Schach. Eine von nur 2 Strafen im Spiel (beide gegen Kanada) führte dann zur Entscheidung. Wieder Cahow war es die im hohen Slot angespielt wurde und Goalie Labonte zwischen den Schonern erwischte. Euphorisch spielten sie die Partie noch zu Ende und trafen noch ins leere Tor.
Damit standen sie nicht nur zum ersten Mal zweimal hintereinander auf dem obersten Treppchen sondern stiessen auch Kanada vom Thron der Weltrangliste und sind zum ersten Mal in der Geschichte die Nummer 1 der Welt. 

Die Schweiz bleibt trotz 7. Platz die Nummer 5 der Welt. Der Vorsprung auf Russland beträgt noch 20 Punkte. Eine gute Position um ins Olympiajahr zu steigen.

Alles zur WM finden Sie hier

12.4.09: Glasmuseum in Iitakka
12.4.09: Zvieriplättli à la Suisse

Tag 15 - 11.4.2009 - Day off

Heute waren alle Teams spielfrei. Einige waren schon abgereist, andere moch da. Auch die Schweizerinnen, die heute einen Ausflug nach Iitakka machten, wo eine berühmte Glasbläserei steht. Nach fachkundiger Führung und etwas Souvenirshopping ging es weiter Richtung IDEA-Park, dem grössten Einkaufscenter der Region, knapp 30 Minuten von Hämeenlinna entfernt. Da wegen Ostern und dem Turnier wenig Möglichkeiten bestanden, sich mit Geschenken für zu Hause einzudecken wurde das nachgeholt.
Dabei aber ebwegte sich das Preisniveau leider nicht mehr auf dem Vorjahr in Harbin :)  .

Zurück im Hotel servierte der Staff noch ein Zvieriplättli mit Schweizer Spezialitäten um die Vorfreude nach Hause etwas anzukurbeln.

Am Abend ging es auf Empfehlung von Host Heikki mit dem Team ins "Pfefferkuchenhaus", einem Grillrestaurant. Zum ersten Mal wurde nicht wieder Buffetkost gegessen sondern ein gutes Stück Fleisch mit Gemüse und Ofenkartoffeln.
Der Abend klang danach individuell aus.

10.4.09: Tor für Weiss! Materialwart Beat hat getroffen
10.4.09: Physio Sabine Wehnert und "Goalie" Christine Meier
10.4.09: Rahel Michielin passte genau in Dominique Slongos Ausrüstung
10.4.09: Stürmerin Katrin Nabholz hütete das Tor
10.4.09: zufriedene Angela Frautschi
10.4.09: die drei Torhüterinnen traten heute auf dem Feld an
10.4.09: Wladimir und Vitali Klitschko ;-)
10.4.09: Pipo trifft genau
10.4.09: Coach Luki gibt Anweisungen

Tag 14 - 10.4.2009 - keine Spiele mehr für die Schweiz...

Nach 5 Tagen totaler Anspannung und der erfolgreichen Abwehr des Abstiegs ging das Turnier für die Schweizerinnen gestern zu Ende.
Zu den drei MVP der Mannschaft für das Turnier wurden Christine Meier, Darcia Leimgruber sowie Angela Frautschi gewählt. Sie erhielten vom WM-OK eine schöne Tissot-Uhr mit Gravur.
Heute aber durfte die Delegation etwas Dampf ablassen und traf sich zu einem letzten Eistraining in der Halle. Mit einem Plauschmatch "feierte" man die verhinderte Relegation und schaute dabei aus Respekt vor den betroffenen Gegnern, dass diese sich nicht in der Halle befanden. Der vom WM-OK vorgegebene Eisplan passte zum Glück.
So traten die Goalies einmal als Feldspielerinnen an und erzielten manch schönes Tor. Materialwart Beat Mösli und Masseur Hans Feuz bildeten ein Duo Infernale und schossen den Gegner fast im Alleingang ab. Alles wurde streng beobachtet von Coach Luki Weisskopf, sonst Teamarzt, der bestätigte, dass er einige Optionen für die Selektionsentscheide ausmachen konnte. Eine davon war sicherlich auch Katrin Nabholz, die in Florence Schellings Goalieausrüstung eine gute Figur machte. Weniger Chancen hat wohl Rahel Michielin, die in Dominique Slongos Ausrüstung kaum Luft bekam, dafür mit spektakulären Bewegungen auffiel. Topskorerin Christine Meier schliesslich hatte Paddy Elsmores Sachen an und mischte sich auch mal in einen Zweikampf hinter dem Tor ein. Dort hatte sie oft leichtes Spiel, stürmten doch die Feldspielerinnen mit verkehrten Stöcken.
Natürlich hatte Physio Sabine Wehnert keine Arbeit an diesem Morgen und so schlüpfte auch sie in das Gewand einer Hockeyspielerin. Eis ist für die deutsche Landsfrau aber kein Problem, war sie doch früher selber aktive Eisschnellläuferin! Delegationsleiter Philipp Steiner skorte im eleganten Trainingsanzug und Assistant Coach Daniel Hüni betätigte unzählige Male den Kameraauslöser.
Alles in allem ein lockerer Anlass, der dem Team half, das Geschehene etwas zu verarbeiten. Am Nachmittag wurden dann die diversen Spiele besucht und geschaut oder im Hotel für das Studium gelernt.

In der Halle verwies Japan China mit einem 2:1 auf den letzten Turnierrang, Schweden deklassierte ein emotions- und ambitionsloses Russland mit 8:0 und Kanada schlug am Abend die U.S.A. im "Warm-up" für den Final vom Sonntag mit 2:1.

9.4.09: ein bisschen Spass muss sein: Team Host Heikki "interviewt" Coach René Kammerer
9.4.09: das WM-Maskottchen erlaubt sich einen Spass mit Assistant Coach Daniel Hüni
9.4.09: Die beiden Starting Goalies und ihr Trainer
9.4.09: Youngster Sabrina Zollinger und Materialwart Beat Mösli: müde aber glücklich
9.4.09: Monika Leuenberger feierte ihr 214. Länderspiel!
9.4.09: Kathrin Lehmann im Angriff
9.4.09: viel Verkehr um's Schweizer Tor im ersten Drittel

Tag 13 - 9.4.2009 - Spiel gegen Japan

ES IST VOLLBRACHT! Trotz grösster Belastung physisch wie mental hat die Schweiz den Klassenerhalt vorzeitig geschafft! Der 3:2 Sieg gegen Japan bedeutete gleichzeitig, dass Japan nach 2 Jahren und China zum ersten Mal überhaupt absteigen müssen. Die Schweiz wird somit 2011 wieder in der Top Division anzutreffen sein. Das deshalb weil in Olympiajahren keine Frauen-WM stattfindet.

Wie alle Matchtage begann auch dieser wichtige mit dem Pre Game Skate und anschliessend im Hotel mit dem Teammeeting. Die Coaches hatten nicht nur Videobilder vorbereitet sondern auch Flipchartzeichnungen, auf welchen die Laufwege gemalt waren, wie der japanische Beton evtl. zu Knacken ist. Diese nahm das Team mit in die Garderobe später an diesem Tag um sich noch einmal zu vergewissern, dass alle diese Wege fahren und kennen würden.
Im Schweizer Lager war man sich bewusst, dass eine Wiederholung des Vortages wohl nur schwer möglich ist und man das Tor suchen muss, bevor die Japanerinnen eines schiessen würden. Gesagt getan, der Puck fiel im letzten Match für die Schweizerinnen und diese legten engagiert los. 3 Minuten spielten sie wie aus einem Guss bis der erste japanische Gegenangriff kam. Danach zeigten sich die Eisgenossinnen wieder blockiert, spielten kompliziert und machten schlechte Entscheidungen. Der Rest des Drittels ging an Japan, welches nun vehement drückte, das Tempo verschärfte und angriff, so wie man es berechnet hatte. Es war klar das der Japaner in die Offensive gehen würde, hatten sie doch vorher drei Tage frei und waren erholt und ausgeruht, die Schweizerinnen hingegen waren noch müde vom Vortag mit dem Knaller gegen China. Man wehrte sich aber erfolgreich und brachte das 0:0 in die Pause.
Es bedurfte einer Standpauke René Kammerers, die Schweizerinnen wieder auf den Weg zu bringen, den Tugenden der Einfachheit und Geradlinigkeit zu folgen und die Überlegenheit des eigenen Systems umzusetzen. Nach knapp 3 Minuten im Mitteldrittel fasste sich die erst 16-jährige Laura Benz ein Herz und fuhr einen der aufgezeichneten Wege, bekam von Angela Frautschi den Pass und konnte den Puck in’s hohe Eck schlenzen. Der Jubel war gross auf Schweizer Seite, war doch der Druck eines ersten Tores endlich weg. Leider hielt die Führung nicht lange denn das nächste Powerplay nutzte Japan zum Ausgleich als Fujimoto am weiten Pfosten reüssieren konnte. Die Schweizerinnen hatten den Querpass nicht unter Kontrolle und die Torschützin selbst nicht genug gedeckt gehabt.
Trotzdem waren es die Eisgenossinnen die im Mittelabschnitt stärker aufspielten und so ihrerseits zu Powerplays kamen. Eines davon nutzte Kathrin Lehmann kurz vor Ablauf der Spielzeit und just auf die Rückkehr der Bestraften Asiatin auf Rebound zum 2:1. Mit dieser Führung ging es in die Kabine, in die letzte Drittelspause des Turniers.
Würde es reichen? Würde man den Vorsprung gar ausbauen? Nein! Nach gutem Start ins letzte Drittel unterlief der Schweizer Verteidigung ein folgenschwerer Fehler in der eigenen Zone. Nach einem gewonnen Bully wollten an den Puck auf die andere Seite des Tores bringen wurde aber von zwei Japanerinnen abgefangen und vertendelte sich in der Ecke. Den verzweifelten Befreiungsversuch hantierte man so ungeschickt dass man ins eigen Netz traf. Dabei touchierte der Puck verschiedene Stöcke und Schlittschuhe. Es schmälerte die Bilanz der bis dahin tadellosen Dominique Slongo im Tor der Schweizerinnen.
Aber da war noch Laura Ruhnke, die im Verlauf des Turniers noch ohne Torerfolg da stand. Sie verwertete in der 55. Minute eine Vorlage Bullos zum 3:2 für die Schweiz und liess damit Hoffnung keimen, dass es die Schweizerinnen direkt und aus eigener Kraft schaffen könnten.
Zwar wurden die letztne Minuten Dramatik pur den die Kräfte schwanden immer mehr und die Japanerinnen drängten immer mehr, aber es reichte. Es reichte für den hauchdünnen Sieg und somit für die vorzeitige Erlösung aus dem Abstiegskampf. Nach dem Wunder von Harbin kann hier vom Wunder von Hämeenlinna gesprochen werden. Nach einem 1:4-Rückstand am Vortag nach 40 Minuten kamen die Schweizerinnen gross zurück und brillierten während der 80 folgenden Minuten im Abstiegskampf mit einem Willen, Stolz und Herz, das im Tableau der Topnationen nach seinesgleichen sucht.

„Man muss nicht mehr viel Worte verlieren ausser dass wir alle müde aber glücklich sind. Wir haben aussergewöhnliches geleistet, sind aus tiefstem Dreck wieder aufgestanden und haben es vollbracht in einer Gruppe zu gewinnen in welcher es notabene die grössere Möglichkeit gab abzusteigen wie in der Top-Division zu bleiben. Wir sind einfach nur stolz auf unser Team“ so Assistant Coach Daniel Hüni direkt nach dem Match.

Alles zum Spiel lesen sie hier, die Bilder gibt’s hier und den Bericht auf IIHF.COM hier.

8.4.09: Julia Marty hat den Puck am Stock und skort später den entscheidenden Penalty
8.4.09: da lag die Schweiz noch am Boden (im Bild Sandra Thalmann)
8.4.09: Bully durch Anja Stiefel
8.4.09: die Eisgenossinnen schwören sich auf das Spiel ein

Tag 12 - 8.4.2009 - Spiel gegen China

Heute startete die Relegationsrunde mit dem Spiel gegen China. Am Morgen wurde trainiert und im Teammeeting die Taktik besprochen. Die Coaches hatten mit Videobildern und Flipchartnotizen den Gegner erklärt und greifbar gemacht. Man kannte die Stärken Chinas und sah sich entsprechend vorbereitet.

Doch es kam wie es kam. Der Kopf sollte in der Relegationsrunde eine grosse Rolle spielen und so war es nicht der eigentliche Favorit aus der Schweiz, welcher die ersten Chancen hatte, nein es war China das mit Tempo und einer herausragenden Spielerin (Sun Rui) den Ton angab und prompt schon in der 2. Minute in Führung ging. Darcia Leimgruber vertendelte den Puck neben dem Tor, Sun Rui dankte und schob zum 1:0 ein. Nur 2 Minuten später ereilte die Schweiz das noch grössere Unheil als Sun Rui wiederum die Scheibe im eigenen Drittel erlaufen konnte, die Schweizer Gegenspielerin ausdribbelte und an Florence Schelling vorbei zum 2:0 einschoss. Ein klassischer Fehlstart analysierte auch Headcoach René Kammerer während dem Time-Out. Danach fingen sich die Schweizerinnen etwas und konnten Ende des ersten Drittels doch noch den Anschlusstreffer markieren. Christine Meier traf im Powerplay nach Vorarbeit der erst 16-jährigen Sara Benz und Captain Kathrin Lehmann.
Das zweite Drittel begann mit einem Paukenschlag. in der 25. Minute fällte die Chinesin Xiao Qi Kathrin Lehmann mit einem wüsten Stockschlag. Die bestens positionierte Schiedsrichterin konnte nicht anders entscheiden als die Chinesin unter die Dusche zu schicken. Lehmann konnte zum Glück wieder mittun, fiel aber für rund 5 Minuten aus. Gerade in dieser Strafzeit wäre sie nötig gewesen, sollten die Schweizerinnen doch gerade diese Strafe ausnützen um wieder ins Spiel zu kommen. Doch es kam einmal mehr anders als erwartet. Es war noch keine Minute verstrichen als wiederum Sun Rui einen Fehlpass im Angriffsdrittel der Schweizerinnen abfing und wieder allen davonrannte. Sie liess Florence Schelling wieder keine Chance und verwertete zum 3:1. Dem nicht genug kassierte eine Schweizerin anschliessend auch noch eine Strafe und der Vorteil war schon fast wieder weg. Und wieder nahm Sun Rui die Scheibe mit zog Richtung Tor der Schweizerinnen, wurde abgefangen und der liegengebliebene Puck wurde zur Vorlage für Na Jiang. Diese kam hinterher und versenkte den Puck aus der Halbdistanz im Schweizer Tor. Anstelle eines Ausgleichs oder gar einer Führung lagen die Schweizerinnen plötzlich 1:4 im Rückstand und waren auf dem Weg in eine ausweglose Situation die Relegation betreffend. Florence Schelling wurde ausgewechselt und Dominique Slongo übernahm. Sie bekam gleich Arbeit liess sich aber nicht mehr bezwingen.
In der letzten Drittelspause konnte Head Coach René Kammerer nur noch an den Glauben der Spielerinnen appellieren, das Unmögliche noch möglich zu machen und nochmals 20 Minuten alles zu geben. Und wer nun schon auf China gewettet hätte wurde enttäuscht, oder von den Schweizerinnen überrascht. Trotz grösstem Druck funktionierte es jetzt auf einmal. Die Spielerinnen dribbelten und kombinierten sich durch die chinesischen Reihen, griffen selbst in Unterzahl an und standen im wahrsten Sinn des Wortes nochmals auf. In extremis gelang ihnen der Ausgleich nachdem zweimal Darcia Leimgruber und einmal Lucrèce Nussbaum getroffen hatten. Das Hoffnung gebende 2. Tor kam durch einen Shorthander, das dritte während eines Powerplays (Sun Rui sass auf der Strafbank) und das vierte nach schöner Vorarbeit durch Christine Meier auf Rebound. Die Schweizer Bank glich einem Tollhaus, Spielerinnen feuerten sich an, die Zuschauer waren laut und die Chinesinnen wurden immer leiser und kleiner.
Dass es spannend blieb, dafür sorgten die Schweizerinnen mit Strafen selber. Das 5. Tor hatten sie aber trotzdem noch mehrere Male auf dem Stock. So rettete man sich aber ins Penaltyschiessen.
Dieses sollte dann endlich eine Entscheidung zu Gunsten der Eisgenossinnen werden. Die Schweiz begann, Nicole Bullo lief an und versenkte den Penalty wie zwei Tage zuvor bei ihrem Sololauf gegen Finnland. Erdbebenartig breitete sich die Schallwelle aus der Schweizer Ecke aus, war es doch der erste versenkte Penalty in diesem Turnier. Dann trat Routinier Linuo Wang gegen Dominique Slongo an, versuchte sie auf der Rückhandseite zu bezwingen aber Slongo ging mit dem Fanghandschuh dazwischen und löste so die nächste Schallexplosion aus. Nun war es an Laura Ruhnke, eine Vorentscheidung herbei zu führen, leider blieb ihr Rückhandversuch erfolglos, Goalie Yao Shi konnte mit dem Schoner abwehren. Auf der anderen Seite lief Fengling Jin an, versuchte es dieses Mal auf der Vorhandseite aber auch diesen Penalty wehrte Slongo mit einem Slide zur Seite ab. Nun konnte Julia Marty die Partie entscheiden, würde sie ihren Versuch erfolgreich abschliessen. Sie lief gerade auf's Tor versuchte gar keinen Trick sondern hämmerte den Schuss auf Shi's Stockhandseite ins Kreuz. Eine explodierende Schweizer Bank hinterliess tiefe Bestürzung in den Gesichtern der Asiatinnen, bei welchen der Goalie noch lange am Boden lag und seine Niederlage nicht fassen konnte.
Einmal mehr schrieb die Schweiz an einer WM Geschichte, wenn auch nicht unter den besten 6 der Welt aber mit einer unglaublichen Rückkehr in ein verloren geglaubtes Spiel.

"Es gibt keine Worte dafür was hier (wieder) passiert ist. Da liegen wir wörtlich am Boden und stehen nochmals auf als es am aussichtslosesten scheint und drehen in dieser Extremsituation des drohenden Abstiegs diesen Match noch. Einfach unglaublich! ABER, schon morgen müssen wir uns nochmals beweisen und gegen Japan mindestens 2 Punkte holen, wollen wir es aus eigener Kraft schaffen. Es wird ein harter Job, aber er kann erledigt werden, wenn das ganze Team mitzieht" so Assistant Coach Michael Fischer kurz nach dem Spiel.

Alle Details zum Spiel finden sie hier

7.4.09: Rathaus von Hämeenlinna
7.4.09: Buffet für die Gäste

Tag 11 - 7.4.2009 - Day off

Heute waren alle Teams spielfrei und es galt sich menthal von der Vorrunde zu lösen und die kommenden Aufgaben vorzubereiten.
Die Schweizerinnen trainierten am Mittag für eine Stunde und trafen sich anschliessend im Hotel zum Teammeeting für die Relegationsrunde.

Am Abend war eine dreiköpfige Delegation zum traditionellen Bürgermeisterapéro eingeladen, der jeweils am spielfreien Tag stattfindet. Materialwart Beat Mösli, Physiotherapeutin Sabine Wehnert und Assistant Coach Daniel Hüni vertraten die Schweiz und lobbyierten bei den anderen Nationen mit Mitbringsel aus der Schweiz für weitere Zusammenarbeiten.

Währenddessen bereiteten die Coaches René Kammerer und Michael Fischer die nächsten wichtigen Partien vor. Ab Morgen heisst es Daumen drücken für die Schweizerinnen, die um 17.00 Uhr Lokalzeit gegen China antreten.

6.4.09: Der Videowürfel zeigt die Zuschauerzahl an (Foto D. Benz)
6.4.09: Christine Meier hat zum Dritten getroffen (Foto D. Benz)
6.4.09: Nicole Bullo umdribbelt Nora Räty zum zweiten Schweizer Treffer (Foto D. Benz)
6.4.09: Darcia Leimgruber bejubelt ihr Tor (Foto D. Benz)

Tag 10 - 6.4.2009 - Spiel gegen den Gastgeber

Nach dem verlorenen Spiel von gestern standen die Schweizerinnen heute unter Siegzwang gegen Gastgeber Finnland. Nach dem Warm-Up Eistraining traf man sich im Hotel zur Spielvorbereitung um den Plan für das Unterfangen zu vermitteln. Zu diesem Zeitpunkt stand noch nicht fest, dass der Center der ersten Linie, Stefanie Marty nicht wird mittun können. Sie erlitt im Spiel gegen Kasachstan eine Verletzung die sie für den Rest des Turniers ausser Gefecht setzt. Das Ergebnis aus dem Medical Team erreichte den Coaching Staff um 14.00 Uhr. Somit hiess es wieder umzustellen, die Linien zu formieren.

Um 19.00 Uhr begann das Spiel vor knapp über 3'000 Zuschauern. Der Plan war, die Finninnen in der Zone zu kontrollieren und ihnen in der Auslösung die langen Wege aufzuzwingen. Selber hatte man einen Konterplan, der unsererseits zu Chancen führen sollte. Das zum Plan. In der Wirklichkeit klappte das System gut, die Finninnen erhielten wenig Raum, sich gefährlich zu entfalten. In der 6. Minute aber, als es mit 4 gegen 4 Feldspielerinnen ging, konnten die Gastgeberinnen ihr Lieblingsspiel auffahren, nämlich den Konter. Dieser führte über den rechten Flügel in unser Drittel und von hinten kam Heidi Pelttari und konnte den Querpass knapp verwerten. Florence Schelling war zwar noch dran, aber der Puck kippte hinter den Schoner.
Für ein Tor sind die Finninnen immer gut, das wusste man, einzig der Zeitpunkt war etwas früh. Weiter ging es und ein erstes Mal schien der Plan aufzugehen. Katrin Nabholz kam gerade von der Spielerbank und erlief sich im Rücken der finnischen Abwehr einen Pass von Julia Marty, zog alleine auf's Tor und schoss, aber Torhüterin Nora Räty war zur Stelle. Den sofortigen Turnover nutzte Finnland seinerseits und lancierte Heikkilä, welche sich gegen alle Schweizerinnen durchsetzte und Florence Schelling bezwingen konnte. Wiederum wurden die eigenen Bemühungen schlecht belohnt und man musste sogar einen Gegentreffer einstecken. In der Folge noch setzten sich die Finninnen dank zwei Powerplaytoren ab, Karvinen konnte sich durchdribbeln und traf wiederum unglücklich für Schelling im Tor zum 3:0. Hiirikoskis Distanzschuss schliesslich fand den Weg via ein Bein einer Finnin ins Tor.
Das brachte die Schweizerinnen aber immer noch nicht aus der Ruhe, im Gegenteil, man setzte sich ein weiteres Mal gegen die Abwehr der Nordländerinnen durch und Darcia Leimgruber war es schliesslich, die Räty Hocheck bezwang.
Nach der Pause kam die stärkste Phase der Schweizerinnen. Begünstigt durch Strafen konnten sie mehr Spielanteile an sich reissen, brachten die Scheibe aber nicht im Netz unter. Und wieder als der Druck am Grössten schien startete Tikkinen zu einem Entlastungsangriff und konnte schliesslich Backhand ins hohe Eck reüssieren.
Das letzte Drittel stellte an die Moral der Schweizerinnen eine grosse Aufgabe. Diese jedoch meisterten sie mit Bravour, rannten noch einmal an und eröffneten das Skore in der 45. Minute mit Nicole Bullo, welche steil lanciert die Gegnerin stehen liess und schliesslich Räty in die falsche Ecke schickte und eiskalt am anderen Pfosten skorte. Ein Treffer, der alleine das Eintrittsgeld wert war. Einzig Räty verdaute den Treffer schlecht, liess sie doch in der 54. Minute noch einen Treffer zu, Christine Meier traf Backhand Hocheck. Dabei musste sich der zweifache All-Star Goalie gefallen lassen, einen schlechten Winkel gehabt zu haben. Dass dies aber nicht der Startschuss zur Aufholjagd werden sollte dafür sorgte 2 Minuten zuvor wiederum Tikkinen, die einen Weitschuss Tuominens technisch brillant und unhaltbar für Schelling ins Tor ablenkte.

So bleibt den Schweizerinnen der Gang in die Relegationsrunde nicht erspart. Aber nach dem heutigen Spiel darf man zuversichtlich sein. Die Schweizerinnen zeigten eine starke Reaktion.

"Es ist nicht die Situation die wir uns gewünscht haben, aber so ist das Turnier und wir müssen uns dem stellen" so Assistant Coach Michael Fischer nach dem Spiel. "Die Reaktion der Mannschaft heute aber war beeindruckend, obwohl wir nicht gewonnen haben. Sie haben gekämpft und vor allem geglaubt. An sich geglaubt und an einen Sieg. Diese Einstellung werden wir brauchen und abrufen in den kommenden Spielen" so Fischer weiter.

Morgen ist Spielfrei für alle Teams, eine gute Gelegenheit also, sich für die kommenden Spiele vorzubereiten, Blessuren zu pflegen und den Kopf freizubekommen.   

5.4.09: Spiel gegen Kasachstan 1
5.4.09: Spiel gegen Kasachstan 2

Tag 9 - 5.4.2009 - Gameday!

Heute ging es für die Schweizerinnen los. Der Gegner hiess Kasachstan und es war das Spiel auf das man sich lange vorbereitet hatte...
Am Ende sollte es zu einer bitteren Pille werden für die Schweizerinnen. Trotz drückender Überlegenheit, klarem Schussverhältnis und mehr Spielanteilen lagen die Eisgenossinnen nach 38 Minuten hinten als Yakovchuk's Schuss von der blauen Linie via einem Bein einer Schweizerin abgelenkt über Schellings Schoner den Weg ins Netz fand. Dieser Luckypunch spiegelte das ganze Elend der Situation wieder: die Schweizerinnen taten alles für den Treffer, kassierten aber einen Treffer. Mit den Mitteln eines unterlegenen Teams warfen sich die Kasachinnen auf alle Scheiben die von der Torfrau abprallten, "vernagelten" das Tor und befreiten sich mit Icings aus der Umklammerung. Trotz allem muss die Schweiz hinnehmen, heute aus den vielen Chancen zu wenig zählbares hervorgebracht zu haben. Nur Kathrin Lehmann vermochte einen der vielen Abpraller in der 55. Minute zum Ausgleich zu nutzen.
Der torlosen Verlängerung folgte ein nervenaufreibendes Penaltyschiessen in welchem alle ersten drei Schützinnen an den beiden Torhüterinnen scheiterten. Danach ging es 1 gegen 1 weiter und schliesslich brachte der 5. Schuss einer Kasachin die Entscheidung. Fux traf zwischen den Schonern von Schelling hindurch. Es blieb die Entäuschung für die Schweizerinnen, während die Kasachinnen einen grossen Moment feiern durften.

"Grundsätzlich können wir uns keine Vorwürfe machen. Wir standen defensiv solide, spielten praktisch nur auf ein Tor und haaten rund 20:3 gute Torchancen zu unseren Gunsten. Aber: wir haben das Tor nicht gemacht und das müssen wir selber verantworten. Die Möglichkeiten hätten wir gehabt. Aber nun geht es weiter, die Vorrunde ist noch nicht zu Ende und wir müssen nach vorne schauen, auf das Spiel gegen Finnland. Erst danach werden wir wissen, wo wir in der Zwischenrunde spielen" so Assistant Coach Michael Fischer zum Match.

Morgen geht es nun weiter um 19.00 Uhr gegen Finnland. Ein Sieg ist Pflicht will die Schweiz nicht in die Relegation.
Alle Infos zum Spiel finden Sie hier, die Bilder dazu hier 

4.4.09: das WM-Maskottchen in Action
4.4.09: WM-Eröffnungsfeier
4.4.09: zum ersten Mal "Doppelzwillinge" für eine Nationalmannschaft an einer WM! Die Geschwister Marty und Benz
4.4.09: unser Captainteam in Finnland, Christine Meier, Kathrin Lehmann und Monika Leuenberger

Tag 8 - 4.4.2009 - erste Spiele und "Doubletwinaction"

Die Schweiz war heute spielfrei und trainierte nach dem Mittag nochmals auf dem Eis der Halle 2 wo morgen das Startspiel gegen Kasachstan stattfinden wird. Derweil ging die WM sportlich los, die Topteams Kanada (13:1), U.S.A. (8:0) sowie Gastgeber Finnland (7:0) setzten sich ohne Mühe gegen ihre Gegnger durch (China, Japan und Kasachstan in dieser Reihenfolge).

Mit der Passkontrolle am Vorabend wurde auch ein Novum in der Sportgeschichte bekannt: zum ersten Mal spielen zwei Zwillingspärchen für ein und dieselbe Nationalmannschaft. Mit Julia und Stefanie Marty sowie Sara und Laura Benz spielen zwei "Twins" für die Schweiz. Frauennati.ch traf die Vier zum Interview.
Frauennati.ch: Stefanie, Julia, Laura und Sara (nach Alter gereiht) – ihr schreibt Sportgeschichte! Unseres Wissens spielten noch nie zwei Zwillingspärchen im selben Team einer Mannschaftssportart an einer Weltmeisterschaft! Was sagt ihr dazu, was macht es aus, dass gerade Zwillinge sich offenbar gegenseitig zu Höchstleistungen treiben die in der Nationalmannschaft enden?
Julia Marty: „Offenbar sind wir eine Ausnahme, wenn das eine Rarität ist(!!!). Aber es ist sicher einfacher zu zweit zu sein und wir können uns gegenseitig motivieren. “
Stefanie Marty: „Ich denke, es ist einfacher zu zweit zu sein. In unserem Falle hast du immer jemanden auf deiner Seite, die die gleiche Einstellung hat und dich versteht. Täglich zu trainieren und hart zu arbeiten ist definitiv einfacher, wenn jemand mit dem gleichen Ziel neben dir ist.“
Sara Benz: “Bei den Knaben  ist es sicherlich ein Vorteil immer zu zweit in einer Mannschaft zu sein. So ist man nie das einzige Mädchen und die Chance, dass man weiter Eishockey spielt, ist grösser.”
Laura Benz: „Alleine zu trainieren, dass wissen wir alle, ist eher langweilig. Wir haben die Möglichkeit neben dem Eis uns gegenseitig zu motivieren zusammen viel zu trainieren.“

Julia, Stefanie, ihr spielt bereits seit 2004 immer an den Grossevents der Nationalmannschaft mit. Sara und Laura sind zum ersten Mal mit der A-Nati an einer WM. Was habt ihr ihnen für Tipps?
Julia: „Ich glaube grosse Tipps geben müssen wir nicht. Auch ihr habt bereits 2 WMs hinter euch und wisst wie solche Turniere ablaufen. Eine A WM ist das gleiche. Das Wichtigste ist, dass immer der Spass im Vordergrund steht und du immer 100% gibst. Wenn du immer alles gibst und du am Ende sagen kannst, es ist nicht mehr drin gelegen, wirst du auch zufrieden nach Hause gehen können.“
Stefanie: „Mmmhhhh… eine schwierige Frage, da ihr ja auch schon mehr als eine WM bestritten habt und ihr sicherlich auch wisst, was es braucht, um gleichzeitig erfolgreich zu sein und Freude zu haben. Was ich während den letzten paar Jahren gelernt habe, ist immer mich selbst zu sein, immer 100% zu geben und mich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Mit dieser Einstellung wird man automatisch viel Freude haben. Diese WM-Woche wird schneller zu Ende sein, als dass einem lieb ist. Während dieser Zeit zählt nur das Hockey.“

Sara und Laura, ihr seid aus der U18-Nationalmannschaft ins A-Kader gekommen. Was ist der Unterschied und was nehmt ihr von euren Zwillingskolleginnen an diese WM mit?
Sara: „Der grösste Unterschied ist sicherlich, dass wir hier viel freier sind als in der U18-Nationalmannschaft. Das ist natürlich auch verständlich, da die Spielerinnen älter und erfahrener sind.“
Laura: „Das ist für uns auch ein Vorteil. Auf wie auch neben dem Eis können wir sehr viel von den Führungsspielern, wie Stefanie und Julia, abschauen und lernen, was wir dann gerade wieder in die U18 mitnehmen können.“

Welches sind eure Ziel für die WM?
Julia: „Das Resultat vom Vorjahr zu bestätigen. Dazu muss unbedingt ein Sieg her im Spiel morgen gegen Kasachstan. Danach sehen wir weiter. Dann das gleiche, dass ich oben schon erwähnt habe: Immer Spass haben am Hockey, als Team zusammenzuarbeiten und immer alles geben. Dann bin ich überzeugt, dass wir als Team Grosses erreichen können.“
Stefanie: „Unsere guten Resultate der letzten Saisons bestätigen und somit mindestens den 6. Rang erreichen und dabei viel Spass am Hockey haben.“
Sara: „Sicherlich erstens mal, dass wir das Team beim Erreichen seiner Ziele unterstützen können...“
Laura: „und wir als Rookies einen guten Eindruck hinterlassen.“

Zum Abschluss: was wünscht das eine Zwillingspaar dem anderen für die WM?
Julia/Stefanie: „Eine erfolgreiche WM natürlich, mit viel Freude und vielen neuen Erfahrungen!“
Sara/Laura: „Klar, eine verletzungsfreie, erfolgreiche und einfach geile WM, die euch immer in Erinnerung bleiben wird.“

Herzlichen Dank euch für die Zeit und eine erfolgreiche WM!

Die vier Schweizerinnen sind nicht allein, auch beim Team U.S.A. spielt mit den Lamoureux-Geschwistern ein Zwillingspärchen!
Morgen geht es für die Schweiz also los. Seien Sie ab 17.00 Uhr live unter folgendem Link dabei!

3.4.09: die "WM-Fahne" ist enthüllt. Es geht los!
3.4.09: Materialschlacht! Beat Mösli verstaut Taschen
3.4.09: Transfer in einem Linienbus vom Hotel zur Eishalle

Tag 7 - 3.4.2009 - die WM beginnt offiziell

Am Morgen früh verschob das Team mit dem Car von Kuortane nach Hämeenlinna, dem WM-Standort. Alles verlief nach Plan und das Team fand sich schon bald im Teamhotel am Mittagstisch bevor es wieder in die Eishalle ging. Es stand das offizielle Fotoshooting an und auch trainiert wurde noch. Traditionellerweise enthüllten die Coaches am Ende des ersten Trainings an einer WM die "WM-Fahne" für das Team. Anschliessend wurde die Garderobe fertig eingerichtet und die Taschen verstaut, wo es Platz hat. Dazu waren alle Nischen recht...
Am Abend hatte das Team frei und konnte die Zimmer einrichten und die Koffern auspacken. Für den Staff gng es an die diversen Meetings am Vorabend der ersten Spiele. Offiziell nach IIHF beginnt eine WM immer am Tag vor den ersten Spielen um 12.00 Uhr Mittags. Nebst der Passkontrolle wurden auch die diversen organisatorischen Vorgänge und Vorgaben geklärt, wer welche Dressfarbe spielt, welche Bankseite benutzt wird, wie die besten Spielerinnen ausgeszeichnet werden und ob nun ein Snack im Hotel bezahlt ist oder bezahlt werden muss. Die Liste ist nicht abschliessend...
Die Coaches sassen mit den Schiedsrichterinspektoren zusammen die die Regelauslegung klärten und die Teamärzte liessen sich über medizinische Belange rund um die WM sowie das Dopingkontrollenprozedere aufklären.
Kurz um  - die WM hat begonnen!

2.4.09: Fahnen Line-up mit der Schweiz an 4. Stelle!
2.4.09: Videowürfel in der Haupthalle Patria-Arena
2.4.09: Zeichnungen einer Schulklasse in der Patria-Arena

Tag 6 - 2.4.2009 - Erholung und Rekognoszierung

Nach den beiden Spielen in den Vortagen stand heute eine eher lockere Eistrainingssession auf dem Plan. Kern der Eiszeit waren technische Drills für das Puckgefühl und die Passsicherheit. Der ganze Tag galt der Regenartion und optimalen Erholung bevor es am 3. April in Richtung Hämeenlinna losgeht. Entsprechend waren alle auch fleissig am packen und ausräumen. Zur gleichen Zeit startete eine Zweierdelegation bereits in Richtung Hämeenlinna um die Eishalle und das Hotel zu rekognoszieren sowie den Match Finnland - China zu beobachten (dieser endete mit 3:0 für Finnland). Morgen wenn das Team eintrifft soll alles vorbereitet sein, die Garderobe bezugsbereit, das Material vorsortiert und die Zimmerschlüssel abgabebereit. Auf das Vordetachement wartet also noch einige Arbeit.
Ein weiteres Resultat aus der Vorbereitung: die U.S.A. schlagen Schweden gleich mit 9:0!

1.4.09: viel Verkehr vor Japans Tor
1.4.09: Christine Meiers Abschlussversuch
1.4.09: Nicole Bullo scheitert an Japans Torfrau
1.4.09: Kathrin Lehmann
1.4.09: Darcia Leimgruber
1.4.09: Laura Ruhnke
1.4.09: Anspiel in der Zone Japans

Tag 5 - 1.4.2009 - Testspiel gegen Japan

Es war kein Offensivspektakel aber ein immer spannendes Spiel als sich die Eisgenossinnen mit Japan massen. Die Asiatinnen bauten auf eine Betontaktik mit Konterchancen, die sie sich durch ihre Geschwindigkeit zu nutze machen wollten.
Zu Beginn war seitens der Schweizerinnen Nervosität auszumachen die den Japanerinnen einige gute Momente ermöglichte. Diese waren allerdings immer sichere Beute der helvetischen Torfrau Florence Schelling die sich heute keine Blösse gab und den Kasten rein hielt. Nur einmal wäre sie geschlagen gewesen als Mitte des ersten Drittels im Powerplay eine Gegnerin am weiten Pfosten vergessen ging und prompt angespielt wurde. Diese Chance jedoch vergab die Japanerin knapp und verfehlte das Tor.
Auf der anderen Seite verkroch sich Japan sehr geschickt und vor allem unheimlich diszipliniert im eigenen Slot, liess die Schweizerinnen meist an der Bande gewähren und schirmten ihre Torfrau vehement ab. Dabei blieben sie immer mit Kontern gefährlich die sie dann auslösten wenn Pucks aus dem Gefahrenbereich befreit und erlaufen werden konnten.
Im Gegensatz zum Vortag aber konnten die Schweizerinnen die Pace des Gegners gut mitgehen und konnten die gefährlichen Abschlüsse auf ein Minimum reduzieren.
Trotzdem blieb das Spiel über 45 Minuten torlos. Die Schweizerinnen bekundeten Mühe, die Ausbeute ihrer Chancen ins Trockene zu fahren. Zu umständlich war das Spiel über weite Strecken, zu ungenau waren die möglichen Rebounds. „Gib dem Puck eine Chance ins Tor zu gehen“ war denn auch eines der Pausenresumees von Headcoach Kammerer. Das nahm sich Julia Marty in der 45. Minute zu Herzen und feuerte einen Puck von der Seite in Richtung des japanischen Tores. Der Puck fand den direkten Weg ins Netz und erlöste die Schweizerinnen von der Geduldsprobe. Mit der Führung im Rücken ging es dann besser von der Hand und die Schweizerinnen konnten etwas befreiter aufspielen. Trotzdem gelang ihnen kein Tor mehr. So nahm man die Erkenntnis mit, auf das gestrige Spiel eine Reaktion gezeigt zu haben. Aber auch, dass man den Umgang als Favorit noch etwas besser bewältigen muss. Morgen wird das Team ein regeneratives Programm absolvieren und sich erholen ehe es dann nach Hämeenlinna geht wo es am Sonntag zum ersten WM-Spiel kommen wird.
„Sicherlich haben wir uns nicht mit Ruhm bekleckert, aber nach dem schweren Spiel gestern und der gegnerischen Taktik heute haben wir die Rolle des Favoriten doch noch erfüllt und einen Sieg davon getragen. Es gibt noch ein paar Feinabstimmungen vorzunehmen aber im Grossen und Ganzen haben wir den Match geprägt. So gesehen geht der - wenn auch knappe - Sieg in Ordnung. Für das Team war es wichtig, den Druck der Favoritenrolle bewältigen zu können. Das haben wir zum grössten Teil geschafft und können zuversichtlich nach Hämeenlinna reisen“ gewann Assistant Coach Michael Fischer dem Spiel sein Positives ab.
„Über weite Strecken des Spieles haben wir wiederum alle Feldspielerinnen eingesetzt. Unsere Special Teams haben gute bis sehr gute Ansätze gezeigt. Auch wenn die Ausbeute noch mager war. Die Chancen in Überzahl waren da, in der Box standen wir sicher. Wir hatten mehr Spielanteile, mehr gute Chancen. Am Ende zählen die Tore. Eines haben wir erzielen können. Japan spielte wie erwartet über 60min sehr diszipliniert, es ist gut zu wissen, dass wir damit umgehen können“ zog Head Coach René Kammerer Bilanz.

Matchtelegramm:
Schweiz A – Japan 1:0 (0:0; 0:0; 1:0)
Eishalle Kuortane, 31.3.2009, 17.20 Uhr, 50 Zuschauer
Tor: 45. 1:0 J. Marty (Nabholz)
Strafen: Schweiz 6 x 2’, Japan 6 x 2’
Bemerkungen: Schweiz ohne Elsmore-Sautter (überzählig) und Berlinguette (Spielberechtigung offen)
Schweiz: Schelling (Slongo), Laura Benz, Sara Benz, Bullo, Ehrbar, Frautschi, Lehmann, Leimgruber, Leuenberger, Julia Marty, Stefanie Marty, Meier, Michielin, Nabholz, Nussbaum, Ruhnke, Stiefel, Thalmann, Waidacher, Zollinger

31.3.09: Team Schweiz in Kuortane
31.3.09: Sabrina Zollinger trifft zum 4. Tor für die Schweiz
31.3.09: Jubel nach dem Tor von Sara Benz
31.3.09: Grosse Unterschiede zwischen den Teams
31.3.09: Slongo wehrt gegen eine Finnin
31.3.09: Viel Arbeit für Schelling gegen Kuortane

Tag 4 - 31.3.2009 - erstes Spiel im Pre Camp

Im ersten Test vor der WM unterlagen die Schweizerinnen dem Herren Team der Kuortane High School deutlich mit 10:4. Den deutlichen Klassenunterschied machte nicht nur die wörtlich 2 Nummern grössere Körperlänge aus, sondern auch der horrende Tempounterschied. Gerade im ersten Drittel liessen sich die Schweizerinnen davon erdrücken und gaben den Finnen zu viel Platz. Das Team der örtlichen High School, mit 5 Frauen die zum Teil in der U18 der Finnen spielen, nutzte seine Chancen konsequent und überrannte die Gäste gleich mit 7:1 im ersten Drittel. Den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte Kathrin Lehmann nach 4 Minuten im Spiel.
Nach einer Standpredigt in der Pause zeigten sich die Schweizerinnen dann kämpferischer, machten die Räume eng und konnten die gefährlichen Abschlüsse der Gegner minimieren. Dabei erzielte Laura Ruhnke nur 40 Sekunden nach Wiederanspiel das zweite Tor. 3 Gegentore innert 5 Minuten gegen Ende des zweiten Drittels knickten aber die Bemühungen wieder. Nun war aber genug und die Eisgenossinnen standen nochmals auf. Das letzte Drittel gewannen sie mit 2:0 und vermochten vor allem moralisch eine Wende herbeizuführen. Die beiden Tore wurden von den erst 16-jährigen Sara Benz und Sabrina Zollinger erzielt. Das Tor des Abends gelang sicherlich Sara Benz, die direkt nach dem Anspiel auf der rechten Seite des finnischen Tores die Scheibe auf den Stock bekam, zwei turmhohe Gegenspieler umkurvte und der Torfrau der High School aus spitzem Winkel zwischen den Schonern hindurch schoss.
„Klar, unsere Gegner heute waren eine, wenn nicht zwei Nummern zu gross. Nicht nur körperlich, auch läuferisch. Das waren zum Teil angehende Profis mit den entsprechenden Skills. Aber das sollte nicht entschuldigen das wir vor allem im ersten Drittel viele Spielprinzipien nicht konsequent umsetzten und so immer wieder Gefahr vor dem eigenen Tor erfuhren. Trotzdem konnten wir uns aber im Verlauf des Spiels fangen und adaptierten die Geschwindigkeit besser als zuvor. Zudem machten wir die Räume enger. Das wir besser ins Spiel fanden war auch moralisch ein wichtiger Schritt für die kommenden Aufgaben. Zum Beispiel bereits morgen gegen Japan“ meinte Assistant Coach Michael Fischer kurz nach dem Spiel.
„Da wir nicht 600km reisen wollten, aber 2 Pre Games spielen, nahmen wir dieses High School Team. Wir wussten nicht, was uns erwartet. Wie erwähnt waren wir zu Beginn nicht auf der Höhe. Dies lag sicherlich zum Teil an uns, doch der Gegner war sehr stark. Läuferisch und körperlich. Erfreulich war, wie unsere Spielerinnen im letzten Drittel noch einmal Gas gegeben haben, und den Abschnitt auch verdient gewannen. Wir haben regelmässig alle Spielerinnen eingesetzt, und konnten – logischerweise- an unserem Defensivspiel feilen. Bereits morgen haben wir die Chance uns weiter zu entwickeln. Die kommenden Aufgaben werden hart, wir werden bereit und da sein! “ kommentierte Head Coach René Kammerer das Spiel abschliessend

Matchtelegramm:
Schweiz A – Kuortane High School 4:10 (1:7; 1:3; 2:0)
Eishalle Kuortane, 31.3.2009, 17.20 Uhr, 50 Zuschauer
Tore: 3. 0:1, 4. 1:1 Lehmann (St. Marty), 7. 1:2, 11. 0:3, 16. 0:4, 18. (17:04) 0:5, 18. (17:32) 0:6, 19. 0:7, 21. (20:40) Ruhnke (Leimgruber) 2:7, 34. 2:8, 36. 2:9, 38. 2:10, 54. S. Benz (Michielin, Stiefel) 3:10, 59. Zollinger (Thalmann) 4:10
Strafen: Schweiz 6 x 2’, Kuortane 3 x 2’
Bemerkungen: Schweiz ohne Elsmore-Sautter (überzählig) und Berlinguette (Spielberechtigung offen)
Schweiz: Schelling (ab 32. Slongo), Laura Benz, Sara Benz, Bullo, Ehrbar, Frautschi, Lehmann, Leimgruber, Leuenberger, Julia Marty, Stefanie Marty, Meier, Michielin, Nabholz, Nussbaum, Ruhnke, Stiefel, Thalmann, Waidacher, Zollinger

30.3.09: Laura Benz zieht voll durch
30.3.09: Florence Schelling ist bereit
30.3.09: Katrin Nabholz im Powerplay
30.3.09: Sabrina Zollinger fokussiert das Spiel
30.3.09: Gedankenaustausch am Board

Tag 3 - 30.3.2009 - der Countdown läuft

Auch heute standen die Schweizerinnen insgesamt 3 Stunden auf dem Eis. Es gilt, die Abstimmung zu finden, die Box- und Powerplays zu trimmen sowie die individuelle Technik weiter zu fördern. Es wurde viel gelaufen und gekämpft, geschossen und gejubelt. Man darf sagen, dass die Schweiz auf dem Weg ist. Am Abend waren die Frauen dann sichtlich geschafft, die gute Luft in den Weiten Finnlands tat das seine. So war Lichterlöschen angesagt, denn der nächste Tag kommt bestimmt und der wartet mit dem ersten Freundschaftsspiel gegen die Kuortane High School auf.

29.3.09: Die Eishalle in Kuortane
29.3.09: Blick aus dem Fenster im Hotel auf den See
29.3.09: Hotel im Sportzentrum Kuortane

Tag 2 - 29.3.2009 - Training!

Nach einer entspannten Nacht erwachten die Schweizerinnen und sahen das Gelände der Sportschule in Kuortane erstmals bei Tageslicht. Der angrenzende See ist gefroren und zeigt viele Spuren von Menschen, Tieren und Motorschlitten. All zu lange genieesen war aber nicht. Nach Frühstück am Buffet hiess es die Schlittschuhe binden und trainineren. Eine eher lockere Einheit sollte am Morgen das Angewöhnen ans Eis und aneinander auf dem Gletscher zum Ziel haben. Und die Mannschaft verstand sich schnell.
Nach der administrativen Eröffnung des Pre Camps nach dem Mittagessen nutzte die Delegation die kurze Pause für individuelle Erholung. Denn am Abend stand ein Zweistundenblock Training auf dem Plan und dort wurde fleissig in den Blöcken trainiert. Müde aber zufrieden gingen auch am zweiten Tag die Lichter kurz nach 22 Uhr aus und jede träumte dem nächsten Tag entgegen.

28.3.09: Der Flug ist bereit, es kann los gehen

Tag 1 - 28.3.2009 - Anreise

Um 8.45 Uhr besammelte sich das Team zum Abflug nach Helsinki. Der Flug verlief problemlos, alles Gepäck kam an und der Bus nach Kuortane was bereit. Nach einem kleinen Essen noch am Flughafen ging es los. 5 Stunden im Bus wurden mit 2 Videofilmen überbrückt.
In Kuortane schliesslich wurden noch die Garderoben bezogen und die Hotelzimmer in Beschlag genommen. Nach einem Nachtessen ging es auch schon zu Bett