Saison 2005/2006

A-Nationalteam

Tor gegen Deutschland beim Air Canada Cup 2006
Turin 2006 - erste olympische Spiele für die Frauen Nationalmannschaft
Das Swiss Haus im olympischen Dorf
Einzug der Fahne an der Eröffnungsfeier
Team Turin 2006
Team Dreseden März 2006

Die Olympiasaison begann mit einer Evaluation in Wetzikon und einer ersten von vielen Selektionen auf dem Weg zum ersten Olympiateam in der Geschichte.

Das erste Camp mit dem erweiterten Kader fand in Lugano statt. Es war das erste Mal, dass eine Frauennationalmannschaft den Weg ins Tessin gefunden hatte. Getestet wurde gegen die Novizen Elite des HC Lugano, trainiert von Sandro Bertaggia.

Im Oktober standen erste Länderspiele auf dem Programm. Man testete in Romanshorn zweimal gegen Deutschland. Beide Spiele gingen knapp verloren.

Im Dezember wartete vor den Weihnachten Frankreich als Gegner. In Zuchwil wurde die équipe tricolore zweimal niedergekantert.

Nach der Bescherung fand Russland den Weg in die Schweiz. Beim ersten Vergleich in Wetzikon vor über 400 tobenden Zuschauern legen die Schweizerinnen los wie die Feuerwehr und hatten nach 10 Minuten bereits 3 Tore auf dem Konto. Danach drehte Russland aber auf und kam noch auf 3:2 heran. In den folgenden Tagen spielte man noch einmal Unentschieden, den letzten Vergleich gewann Russland.

So reiste man Anfang Januar an den traditionellen Air Canada Cup. Dieses Mal fand er in Ravensburg statt. Eine Liebe auf den ersten Blick. Zweimal war die Halle ausverkauft! Gegen die Schweiz (und Kanada U22) spielten die Gastgeberinnen vor vollem Haus. Und die Schweiz hielt dem Druck stand, besiegte die nervösen Deutschen mit 3:0. Wie in den Vorjahren verlor man anschliessend gegen Kanada U22 und Finnland U20. Dank der Direktbegenung platzierte man sich trotzdem noch vor Deutschland. Diese schlugen zum Abschluss die kanadische U22 mit 6:4! Der einzige Erfolg eines Teams ausserhalb Skandinaviens/Nordamerikas gegen eine kanadische Auswahl in der Geschichte. 

Der Trainerstab selektierte das erste Olympiakader und die Delegation reiste nach Turin. In der Vorbereitung besiegte man Italien mit 4:0 und verlor (in Lugano) gegen Schweden mit 1:6.
2 Tage nach der Eröffnungsfeier standen die Schweizerinnen zum ersten Mal in einem olympischen Match. Gegnerinnen waren die Medaillenfavoritinnen aus den U.S.A. Zwar warendiese hoch überlegen, in Tore münzten sie aber nur eine Chance nach gut 6 Minuten um. Alle anderen Versuche stoppte eine entfesselte Patricia Sautter. Und es kam noch besser. Die Amerikanerinnen leisteten sich einige Strafen und so hatte zur Spielhälfte die Schweiz eine 5 gegen 3-Chance. Nachdem Stefanie Marty am weiten Pfosten knapp verpasste profitierten die Amerikanerinnen daraufhin von einem Prellpuck. Den Alleingang verwertete Dunn zum Leidwesen der Eisgenossinnen zum 2:0. Die aufopfernd kämpfenden Schweizerinnen mussten dann im letzten Drittel noch 4 weitere Tore einstecken. Einen starken Eindruck hinterliessen sie trotzdem. Das Spiel war übrigens das erste live übertragene Frauenhockeyspiel im Schweizer Fernsehen!
Das zweite Spiel gegen Finnland war die nächste Chance auf olympische Tore. Bis in die 45. Minute wehrten sich die Schweizerinnen fantastisch, hielten das Skore bei "nur" 0:1. Erst dann gelang Starspielerin Karolina Rantamäki nach einer feinen Einzelleistung das 2:0 und die Vorentscheidung. Florence Schelling in ihrer Olympiapremiere wehrte 37 Schüsse ab, vorne jedoch wollte nichts gelingen. Das 0:4 war die logische Folge davon.
So ging es in das Spiel gegen Deutschland. Beide Teams wussten, dass ein Sieg die bessere Ausgangslage für die Kreuzspiele darstellen würde. So spielte Zurückhaltung, Defensive und Nervosität die Hauptrolle in dem Gipfel zwischen den beiden Erzrivalen. In der 23. Minute eröffnete Lanzl das Skore und gab den Deutschen den ersehnten Vorsprung.
Die Schweizerinnen sollten aber reagieren. Bei 29:00 bleib die Uhr stehen als zum ersten Mal die rote Lampe hinter dem deutschen Tor leuchtete. Tina Schumacher lenkte im Powerplay einen Schuss von Julia Marty ins Netz! Der erste olympische Treffer war Tatsache. Nur 39 Sekunden später jedoch verhallte der Jubel abrupt wieder. Christina Oswald traf ebenfalls im Powerplay. Das 2:1 sollte Bestand haben bis zur Schlusssirene. Eine grosse Enttäuschung für die Schweizerinnen.
Trotzdem konnte Platz 5 noch erreicht werden. Dazu hätte es einen Sieg gegen Russland im Kreuzspiel gebraucht. An diesem 17. Februar passte bei den Schweizerinnen aber gar nichts zusammen. Die Russinnen dominierten die Schweizerinnen und nutzten alle Fehler brutal aus. Ein katastrophales 2. Drittel entschied und so mussten die Eisgenossinnen mit 2:5 den Gang ins Spiel um Platz 7 antreten. Ein erster Härtetest für Headcoach René Kammerer. Der Frust im Team war offensichtlich.
Trotzdem schaffte man den Turnaround doch noch und trat mit viel Elan gegen Italien an. Und was für ein Spiel sollte es werden! Gleich mit 11:0 wurde der südliche Nachbar demontiert. 
So endeten die ersten olympischen Spiele zwar enttäuschend, jedoch bezahlten de Schweizerinnen damit die Zeche für die erste Teilnahme an einem solchen Anlass. Man würde bis zum nächsten Mal viel daraus lernen.
In der oberen Tableauhälfte gab es eine dicke Überraschung. Die U.S.A. verlor im Halbfinal gegen Schweden nach Penaltyschiessen! Eine Sensation war geboren, der Final sollte zum ersten Mal nicht Kanada - U.S.A. heissen! Im Final jedoch unterlag Schweden den Kanadierinnen dann 1:4, die U.S.A. holte sich Bronze gegen Finnland. Deutschland sicherte sich Rang 5 im Penaltyschiessen gegen Russland.

Mitte März wurde die A-Nati dann vom Deutschen Verband noch nach Dresden an ein Exhibition Game eingeladen. Nur mit 2 Olympionikinnen angetreten und mit einigen Länderspielneulingen ergänzt hatte die Schweiz keine Chance. 1:7 verlor man beim Nachbarn und musste anschliessend 11 Stunden durch dichtes Schneetreiben nach Hause fahren.   


Ergebnisse:


Teamleitung: Patrick Fehlmann

Coaches: René Kammerer, Daniel Hüni, Michael Fischer

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B-Nationalteam

B-Nationalteam
Tor gegen Deutschland, Dezember 2005

Die B-Nati stand ebenfalls unter dem Zeichen der olympische Spiele. Der Selektionsprozess war lange offen und somit änderte das Gesicht der B-Nationalmannschaft während der Saison.

So reisten die Schweizerinnen dann Ende Jahr nach Füssen um sich mit Deutschland B zu messen. Leider gab es trotz gutem Kampf zwei Niederlagen.


Ergebnisse:

  • 2 Länderspiele (2 Niederlagen) gegen Deutschland B


Teamleitung: Roma Lehmann, Andrea Nikles 

Coaches: Roland Küng, Conny Ochsner, Claudia Sporn, Luciano Morrichi, Stephan Siegfried 

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U18-Nationalteam

U18-Nationalmannschaft

Die U18 musste weiter Freundschaftsspiele bestreiten, da auch im Olympiajahr keine offiziellen Wettbewerbe stattfanden.

Die Länderspielpremiere fand am 12. November 2005 in Zuchwil statt. Die jungen Schweizerinnen schlugen Nachbarn Österreich mit 5:3. Am Tag darauf gelang nochmals ein Sieg, dieses Mal mit 6:3.

Im Februar empfing die U18 in Neuenburg Deutschland. Beide Spiele gingen mit einem Tor Unterschied verloren.

Im März musste sich die U18 in Kufstein auch den Österreicherinnen mit einem Minimalunterschied geschlagen geben um anderntags mit einem 5:0-Sieg zu antworten.

Im April 2006 konnte man dann in Frankreich gegen die Gastgeberinnen 2 Siege einfahren. Frankreich, welches übrigens zu dem Zeitpunkt bereits seit mehr als 5 Jahren eine U18 betrieben hatte. 


Ergebnisse:

  • 5 Siege in 8 Länderspielen (33:16 Tore) 
      


Teamleitung: Daniel Monnin, Thomas Matter

Coaches: Jörg Toggwiler, Pat Gilomen, Stephan Siegfried

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International

Infolge der olympischen Spiele fanden keine Wettbewerbe bei den Frauen statt. Ein Vakuum war bei den meisten Nationen die Folge. Es sollte erst für die Jahre ab 2014 wieder ein Thema sein, für nicht qualifizierte Teams eine "Ersatz-WM" zu planen.

Statt fand hingegen der European Women's Champions Cup. Zug qualifizierte sich wiederum souverän für das Finalturnier im Dezember 2005.
Dieses sollte wie im Vorjahr in Solna stattfinden, einem Vorort von Stockholm in Schweden.
Zwar konnte Zug gegen die Russinnen von Skif ein 0:3 wettmachen, gegen Espoo und AIK Solna jedoch gab es Niederlagen. Infolge des Torverhältnisses belegten die Zugerinnen den 4. Platz. Sieger wurde wie im Vorjahr AIK Solna aus Schweden.

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Liga / Klubs

Schweizer Meister 2006: HC Lugano

Die Saison 2005/2006 hielt jede Menge Neuerungen bereit.

Zum Einen führte der Verband das Reporter-System ein. Nun konnten auch in der Schweizer Liga alle Spiele live erfasst und im Internet verfolgt und ausgewertet werden.
Zum Anderen wurde die Dreipunkteregel reglementiert. Wurde nach 60 Minuten kein Sieger ermittelt, so würde eine Verlängerung notwendig. Sollte es immer noch keinen Sieger geben würde ein Penaltyschiessen den Gewinner des Zusatzpunktes finden.
Das Finalturnier, obwohl erfolgreich, wurde zu Gunsten von Play-Offs wieder abgesetzt.
Im 8er-Feld der LKA sollten die ersten vier platzierten Teams einen Halbfinal und anschliessend Final im System Best-of-three ausspielen. Die Bronzemedaille wird in einem einzigen Spiel vergeben.
Die beiden letztplatzierten Teams der LKA werden gegen die 2 Besten der LKB eine einfache Hin- und Rückrunde spielen und die zwei verbleibenden oder eben auf-/absteigenden Teams hervorbringen.
Und schliesslich wurde infolge der langen Olympiapause der Women's Cup wieder eingeführt.

In der Meisterschaft schwang nach der Qualifikation der DSC Oberthurgau oben aus, gefolgt von Meister Zug und Lugano. Nach der Zwischenrunde der besten Vier rutschten sie aber hinter diese beiden Teams. EIE behauptete den vierten Rang.
Dahinter retteten sich Lyss (in ihrem letzten Jahr mit einer LKA-Mannschaft, mit einer gewissen Kerry Weiland im Team) und Reinach vor den Play Outs. Dort fanden sich Langenthal und Basel wieder. Sie stachen gegen Thun und Visp aus der LKB. Langenthal gelang dies souverän während Basel sich nur knapp gegen Thun durchsetzen konnte. Visp blieb ohne Chance. So gab es also weder Auf- noch Absteiger.

In den Playoffs um die Meisterkrone qualifizierte Meister Zug sich mit zwei zu Null-Siegen gegen EIE für den Final während Lugano beissen musste und über die volle Distanz ging. Im entscheidenden Spiel jedoch gewannen die Tessinerinnen mit 5:1.
So hiess der Final Zug - Lugano. Und dieser endete mit einer Wachablösung. Mit zwei glatten Siegen setzte sich Lugano durch und wurde zum ersten Mal in seiner Geschichte Schweizer Meister und die nimmermüde Fürsprecherin Vicky Mantegazza krönte ihre Arbeit ein erstes Mal.

Der Schweizer Cup wurde wie erwähnt im Februar ausgespielt. Die Teams stellten sich jeweils aus 2 Klubs zusammen, damit genügend Spielerinnen zur Verfügung standen. Der Cup wurde an zwei Spieltagen angesetzt. Anfang Februar wurde in einer Round Robin die Rangfolge festgelegt. Die ersten zwei Teams qualifizierten sich für den Final, resp. die Nächsten beiden für den Kampf um Bronze. Lugano/Como und EIE/Reinach hiessen die Finalteams, Langenthal und Basel/Zug spielten um Bronze.
Das Finale am 19. Februar 2006 gewann Lugano, Bronze ging an Langenthal.
 

Schweizer Meisterschaft LKA: 1. Lugano 2. Zug 3. Oberthurgau 4. EIE 5. Lyss 6. Reinach 7. Langenthal 8. Basel/KLH 

Absteiger: keine, Aufsteiger: keine

Swiss Ice Hockey Woman of the year 2005/2006: Nicole Bullo, HC Lugano 

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