Top-Division WM 2017 in den U.S.A.

vom 31.3. - 7.4.2017 in Plymouth, Michigan

Die Top Division WM der Frauen findet 2017 zum insgesamt vierten Mal in den U.S.A. statt.

Als Austragungsort wurde Plymouth (30km westlich von Detroit) ausgewählt. Homepage der Stadt: Link / Google maps.

Die Schweiz spielte an der WM2017 in der Gruppe B, abgeleitet vom Ergebnis der WM 2016. Nach dem Fall in die Relegationsrunde sicherte sie sich den Platz für die WM 2019 dank einem 2:1 Erfolg in der Best-of-Three Serie gegen Tschechien. Weltmeisterinnen wurden die US-Amerikanerinnen nachdem sie sich im Final in der Overtime gegen Kanada durchsetzen konnten.  

Teilnehmer Gruppe A: USA, Kanada, Russland, Finnland.
Teilnehmer Gruppe B: Schweden, Tschechien, Schweiz, Deutschland

Stadien:
- Plymouth Hockey Arena ("USA Hockey Arena"), Kapazität 4'500 ZuschauerInnen.
- 2. Eisfeld in der Arena wird für die weiteren Spiele (Gruppe B) verwendet.
- Homepage des Stadions auf Wikipedia: Link

Vorrunde Schweiz (alle Zeiten lokal USA):
- Fr, 31.3.2016, 12:00 Uhr: Tschechien - Schweiz  1:2 nP - Bericht
- Sa, 1.4.2016, 18:00 Uhr: Schweiz - Schweden    1:2 - Bericht
- Mo, 3.4.2016, 12:00 Uhr: Deutschland - Schweiz 2:4 - Bericht 
Abstiegsrunde (Best-of-Three):
- Di, 4.4.2016, 12:00 Uhr: Schweiz - Tschechien 2:4 - Bericht
- Di, 6.4.2016, 12:00 Uhr: Tschechien - Schweiz 2:3 nV - Bericht
- Fr, 7.4.2016, 12:00 Uhr: Schweiz - Tschechien 3:1 - Bericht

Homepage zur WM (IIHF): Link

Vorbereitungsspiele der Schweiz:
- So, 26.3.2017, 15.00 Uhr: Schweiz - Adrian College 11:1 (4:0, 4:1, 3:0) - Bericht
- Di, 28.3.2017, 16.00 Uhr: Schweiz - Russland 4:0 (1:0, 2:0, 1:0) - Bericht

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Spielbericht Schweiz - Adrian College

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Die Schweiz ist gut in den USA angekommen. Und schlägt das Adrian College diskussionslos mit 11:1.

Ohne Nina Waidacher (verletzt) bestritten die Schweizerinnen heute ihr erstes Testspiel gegen das Schulteam des Adrian College. Diese liessen extra einen Satz Matchdresses für den Anlass anfertigen. Dies hinderte die Schweizerinnen aber nicht daran, den 3 eingesetzten Goalies des Collegeteams die Bude voll zu schiessen.

Einziges Highlight für das Schulteam blieb das Tor von Courtney Tyll zur Spielhälfte. Ihr persönliches Highlight aber erlebte Tyll erst nach Spielschluss als sie nach dem Gruppenfoto von ihrem Freund mit einem Heiratsantrag auf dem Eis überrascht wurde. History – einmal mehr.

Die Schweiz spielt nun übermorgen gegen Russland ihren letzten Test vor dem WM-Start. Mit den Bronzemedaillengewinnerinnen von Kamloops 2016 wartet ein ungleich stärkerer Gegner. Dieser Test wird den Schweizerinnen eine Positionsbestimmung erlauben. Mehr als das heutige «Training unter Wettkampfbedingungen». Was nicht wertend sein soll, denn die Eisgenossinnen liessen gerade defensiv nicht viel zu und gefielen ihrerseits mit schönem Kombinationsspiel und dem guten Auge für den tödlichen Pass oder Schuss.

Schweiz – Adrian College (NCAA Div. III) 11:1 (4:0, 4:1, 3:0)

Ice Cube / Ann Arbor - 200 Zuschauer

Tore: 7. (7:00) Stalder (Meier, A. Müller; Ausschluss Smith) 1:0. 8. (7:48) Stalder (Meier, A. Müller) 2:0. 14. A. Müller 3:0. 17. Staenz (Raselli, Stalder) 4:0. 25. Thalmann (Forster, Stalder) 5:0. 31. Thalmann (Zollinger, I. Waidacher; Ausschluss Noles) 6:0. 33. (32:11) Tyll (Schroka) 6:1. 33. (32:40) Zollinger (Raselli) 7:1. 35. Stalder (Meier, A. Müller) 8:1. 46. L. Benz (A. Müller, L. Rüedi) 9:1. 57. Stalder (L. Rüedi) 10:1. 59. Staenz (A. Müller, Stalder; Ausschluss Millar) 11:1.   

Strafen: 1 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 5 x 2 Minuten gegen Adrian College.

Schweiz: Brändli (31. Alder); Altmann, Bullo, Forster, Meier, Zollinger, L. Benz, Sigrist; I. Waidacher, Raselli, Staenz, Stalder, A. Müller, Thalmann; Stiefel, Rüegg, Enzler, L. Rüedi. Allemann, M. Waidacher.

Bemerkungen: Schweiz ohne Schelling (überzählig) und N. Waidacher (verletzt). Schussverhältnis 54:12 für die Schweiz.

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26.3.2017: Gruppenfoto mit Adrian College...
...Heiratsantrag inklusive :)

Spielbericht Schweiz - Russland

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Es war wie leider meist, wenn die Schweiz auf Russland trifft. Irgendwann wird es ruppig. So auch heute. Aber eigentlich nur auf einer Seite. Russland konnte mit dem Spiel der Eisgenossinnen nicht umgehen und kassierte total 2 Restausschlüsse. Die Schweizerinnen dankten es mit Toren und gewannen den Abschlusstest vor der WM mit 4:0.

Das erste Drittel war tempo- und spielmässig bereits auf hohem Niveau. Und fair. Vor und zurück, gute Chancen auf beiden Seiten. Und mit einem Tor der Schweizerinnen. Zur Drittelshälfte hatte Shibanova noch nicht richtig Platz genommen, da jubelte Alina Müller bereits über den Treffer im Powerplay. Sie blockte das Bully zuvor, Evelina Raselli gewann den Puck und passte zurück zu Lara Stalder. Diese fand mit ihrem präzisen Pass Müller bereits am weiten Pfosten – Tor! 6 Sekunden, kein schlechter Wert für das Ausnützen einer Strafe.

Im zweiten Drittel spielte man schnell nur mit je 4 Feldspielerinnen, was den schnellen Läuferinnen beider Teams viel Freiheiten gab. Ok – Lara Stalder war schneller – 2:0. Und sofort zog der russische Headcoach Goalie Sorokina und ersetzte sie bereit in der 23. Minute durch Alexandrova. Ihres Zeichens MVP der WM 2013.
Sie hielt dicht bis ihr Captain Olga Sosina die erste grössere Aufmerksamkeit erhielt. Wenn auch negativer Art. Im Boxplay verhakte sie sich vor ihrem Tor mit Sandra Thalmann. Beide kamen zu Fall und und lagen kanpp übereinander. Sosina liess sich dazu verleiten, mit Kickbewegungen ihrer Füsse aus der Situation zu kommen. Dass sie dabei auf Kopf und Schulter Thalmanns trat brachte ihr einen sofortigen Restausschluss ein. Das hielt die Russinnen aber nicht davon ab, munter weiter Strafen zu sammeln und sie sahen sich so bald einem 3 gegen 5 gestellt. Es dauerte nicht lange, bis das Schweizer Specialteam die Lücke fand und Phoebe Staenz den Abpraller verwertete. 3:0.

Nach einem eher ruppigen 2. Abschnitt ging es auch im 3. Drittel hoch zu und her. Die Russinnen waren immer mit Kontern gefährlich, fanden aber ihre Meisterin in einer sehr souveränen Florence Schelling zwischen den Schweizer Pfosten. Und wenn sie mal dem Tor trotzdem näher kamen stoppten sie sich selbst wieder mit Strafen zur Unzeit. So auch knapp 10 Minuten vor Schluss. Smolentseva musste für ihr Team eine Strafe wegen zu vielen Spielerinnen absitzen als sich auch noch Dyupina zu ihr gesellte. Sie legte gleich am folgenden Anspiel Alina Müller aufs Kreuz und bescherte ihrem Team eine neuerliche 3 gegen 5-Situation. Wenn auch nur für 8 Sekunden. Dann fand Christine Meier Evelina Raselli am weiten Pfosten, 4:0.
Das schlug den Russinnen nun endgültig auf den Magen und sie versuchten noch mit der Brechstange vor’s und ins Schweizer Tor zu kommen. Doch heute stand die Verteidigung im Slot felsenfest und brachte die Scheibe schnell aus der Gefahrenzone. So musste der Frust irgendwann raus und 69 Sekunden vor Schluss liess sich auch Shokina noch zu einer Tätlichkeit hinreissen als sie Flo Schelling mit dem Stock in den Hals niederstreckte. Fehl am Platz für ein Freundschaftsspiel und bei diesem Spielstand. Auch Shokina durfte vor- aber offenbar nicht rechtzeitig Feierabend machen. Nach einiger Pflege auf dem Platz konnte Scheling schliesslich die letzten Sekunden fertig spielen und den Shutout feiern, welchen sie sich mit einer Glanzleistung verdient hatte.

Die Schweiz gewinnt also die Revanche für Telfs mit einer Willensleistung des Teams und effizientem Powerplay. Und darf zur Kenntnis nehmen dass sie defensiv sehr solide und clever gearbeitet haben.
Gleich im Anschluss massen sich auch noch Schweden und Deutschland. Dieses Spiel ging bis ins Penaltyschiessen welches die Schwedinnen für sich entschieden. Zuvor hatte Deutschland einen 0:2 Rückstand wettgemacht. Einmal traf Lanzl bei 3 gegen 5 per Shorthander (!), später waren es die Deutschen, welche selbst bei 5 gegen 3 treffen konnten.

Schweiz – Russland 4:0 (1:0, 2:0, 1:0)

Ice Cube / Ann Arbor - 100 Zuschauer

Tore: 11. A. Müller (Stalder, Raselli; Ausschluss Shibanova). 23. Stalder (Meier) 2:0. 39. Staenz (Raselli, Stalder; Ausschlüsse Sosina, Shtaryova) 3:0. 49. Raselli (Meier, Stalder; Ausschlüsse Smolentseva, Dyupina) 4:0.    

Strafen: 5 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 9 x 2 Minuten plus 2 x 5 Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafen (Sosina, Treten einer Spielerin und Shokina, Stockschlag mit Verletzungsfolge) gegen Russland.

Schweiz: Schelling; Altmann, Bullo, L. Benz, Meier, Zollinger, Forster, Sigrist, Abgottspon; Rüegg, Raselli, Staenz, Stalder, A. Müller, Thalmann, I. Waidacher, Stiefel, Enzler, L. Rüedi. Allemann, M. Waidacher.

Bemerkungen: Schweiz ohne Brändli (Ersatz) und Alder (überzählig). Schussverhältnis 30:35 gegen die Schweiz.

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Spielbericht Tschechien - Schweiz

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Schweiz startet mit Sieg gegen Tschechien

Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft gewinnt an der Top-Division-WM in Plymouth (USA) ihr Startspiel gegen Tschechien mit 2:1 im Penaltyschiessen und wahrt damit die Chance auf eine Viertelfinal-Qualifikation.

Nationaltrainerin Daniela Diaz hatte im Vorfeld der WM betont, dass in der „unteren Gruppe“ Details über Sieg und Niederlage, Erfolg und Misserfolg entscheiden werden. Und genau so war es: Am Ende entschied Christine Meier mit dem fünften Penalty eine ausgeglichene Partie, in der die Tschechinnen 57. Minuten lang in Führung lagen. Noch im Februar hatten die Schweizerinnen Tschechien am Olympia-Qualifikationsturnier in Arosa im entscheidenden Spiel klar und souverän mit 4:1 bezwungen, heute fehlte die Leichtigkeit im Spiel der Schweizerinnen, die sie noch im letzten Vorbereitungsspiel vor drei Tagen gegen Russland (4:0) und auch in Arosa ausgezeichnet hatte.

Tschechien ging durch einen Shorthander – nach einem Fehlpass in der Powerplay-Auslösung durch Torhüterin Florence Schelling – in der 35. Minute in Führung. Die Schweizerinnen spielten nur wenige Sekunden nach dem Rückstand während 47 Sekunden in doppelter Überzahl, liessen die Möglichkeit jedoch aus. Das Powerplay, sonst eigentlich ein Pluspunkt im Schweizer Spiel, funktionierte erst beim siebten Ausschluss gegen Tschechien, nach 13 Minuten und 40 Sekunden Überzahlspiel. Evelina Raselli gelang zweieinhalb Minuten vor Schluss auf Vorarbeit von Alina Müller der Ausgleich.

Für Daniela Diaz war es ein Willenssieg: „Wir haben uns von Drittel zu Drittel gesteigert und nach dem Rückstand ins Spiel zurückgekämpft.“ Sie sprach von einem verdienten Sieg, der auch aufgrund einer guten Goalieleistung zustande gekommen sei. In der Tat hielt Florence Schelling nach ihrem Lapsus 96,77 Prozent aller Schüsse und vor allem alle fünf Penalties der Tschechinnen. Bereits morgen steht die zweite Partie auf dem Programm: Gegner ist Schweden, Spielbeginn um 18 Uhr Lokalzeit (24 Uhr Schweizer Zeit). Das Spiel findet in der kleineren der beiden Arenen statt, in der keine TV-Bilder produziert werden.

Tschechien – Schweiz 1:2 n.P. (0:0, 1:0, 0:1, 0:0, 0:1)

USA Hockey Arena, Plymouth – 428 Zuschauer – SR. Nakayama/Szkola (Kudelova/Linnek)

Tore: 35. Vanisova (Ausschluss Povova!) 1:0. 57. Raselli (Müller, Ausschluss Studentova) 1:1.

Strafen: Tschechien 7 x 2 Minuten, Schweiz 5 x 2 Minuten

Schweiz: Schelling; Altmann, Bullo; Meier, Benz; Zollinger, Forster; Sigrist, Abgottspon; Staenz, Raselli, Rüegg; Stalder, Müller, Thalmann; Isabel Waidacher, Stiefel, Enzler; Rüedi, Allemann, Monika Waidacher.

Bemerkungen:  Schweiz komplett. - Schussverhältnis: 26:29. – Best player: Altmann. - Penaltyschiessen: Chmelova – (gehalten), Stalder – (gehalten), Mrazova – (verschossen), Bullo – (verschossen), Pejzlova – (gehalten), Müller – (gehalten), Müller – (gehalten), Mrazova- (gehalten), Meier +, Hymlarova – (gehalten)

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Spielbericht Schweiz - Schweden

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Schweiz verliert gegen Schweden

Der Weg der Schweizer Frauen-Nationalmannschaft zeigt nach der 1:2-Niederlage gegen Schweden in Richtung Abstiegsrunde. Die Schweizerinnen scheiterten an der schwedischen Defensivdisziplin und am eigenen Unvermögen.

Die Schweiz steht nach der unnötigen Niederlage gegen Schweden unter Zugzwang. Eine Viertelfinal-Qualifikation bleibt zwar weiterhin möglich, doch die besseren Karten hat – neben dem überraschenderweise bereits qualifizierten Aufsteiger Deutschland – der gestrige Gegner. Die Schweizerinnen scheiterten gegen ein defensiv stabiles, diszipliniertes und effizienteres Schweden vor allem an der eigenen Unzulänglichkeit. Obwohl zum Teil optisch drückend überlegen, gelang ihnen wenig. Vor allem fehlte es an Kreativität und Präzision in der Passqualität und im Abschluss. Vor dem Schweden-Tor blieben die Schweizerinnen erstaunlich harmlos, das Schussverhältnis von 21:28 spricht Bände. Der Druck der Schweizerinnen war zwar latent vorhanden, doch das Geschehen spielte sich zu oft in den Ecken ab, im Slot passierte wenig bis gar nichts. Bezeichnenderweise fiel das einzige Tor nicht nach einer Einzelleistung oder einer überzeugenden Kombination, sondern nach einem Gewühl vor dem Tor: Nicole Bullo verwertete den dritten Abpraller nach einer unübersichtlichen Situation.

Dieser Treffer – ein Produkt einer starken Willensleistung – hätte eigentlich mehr Sicherheit und Überzeugungskraft bringen sollen, doch an der Effizienz im Schweizer Spiel änderte sich wenig, trotz erneut klarer Überlegenheit. Im Gegenteil: Die Schwedinnen nutzten die praktisch einzige Gelegenheit im letzten Drittel, eine doppelte Überzahl, zum spielentscheidenden Treffer.

Nationaltrainerin Daniela Diaz, die nach dem frühen Rückstand  ihre vermeintlich besten Kräfte forcierte und konsequent mit drei Blöcken spielen liess, zeigte sich „stolz auf die starke Leistung, wir haben Schweden über drei Drittel dominiert.“ Sie richtete ihren Fokus allerdings bereits Minuten nach dem Spiel auf die nächste Aufgabe: Ein Sieg am Montag gegen Deutschland (18 Uhr Schweizer Zeit, im Livestream srf.ch) ist Pflicht, will man doch noch die Viertelfinals erreichen. Dazu ist allerdings die Hilfe Tschechiens nötig, aus eigener Kraft ist dieser Schritt nicht mehr möglich.

Schweiz – Schweden 1:2 (0:1, 1:0, 0:1)

USA Hockey Arena 2, Plymouth – 168 Zuschauer – SR. Hove/Nakayama (Angerer/Pagon)

Tore: 6. Olsson 0:1. 34. Bullo (Isabel Waidacher, Staenz) 1:1. 47. Johansson (Olsson, Winberg, Ausschlüsse Benz, Altmann) 1:2.

Strafen: Schweiz 4 x 2 Minuten plus 10 Minuten (Staenz, unsportliches Verhalten), Schweden keine (!).

Schweiz: Schelling; Altmann, Bullo; Meier, Benz; Zollinger, Forster; Sigrist, Abgottspon; Staenz, Raselli, Rüegg; Stalder, Müller, Thalmann; Isabel Waidacher, Stiefel, Enzler; Rüedi, Allemann, Monika Waidacher.

Bemerkungen:  Schweiz ohne Brändli (Ersatz) und Alder (überzählig). Schussverhältnis: 21:28 gegen die Schweiz. Best Player Schweiz: Nicole Bullo. 

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Spielbericht Deutschland - Schweiz

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Schweiz besiegt Deutschland

Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft schlägt im letzten Gruppenspiel an der Top-Division-WM in Plymouth (USA) Deutschland mit 4:2. Ob der zweite Sieg im dritten Spiel für den Viertelfinal-Einzug reicht, wird erst das Resultat der Partie Schweden – Tschechien zeigen.

Mit zwei Siegen gegen Schweden (3:1) und Tschechien (2:1) hat sich Aufsteiger Deutschland vorzeitig für den Viertelfinal qualifiziert. Gegen die Schweiz kamen die bisher souverän aufgetretenen Deutschen jedoch bereits zu Beginn des Spiels arg unter Druck und kassierten innerhalb von 223 Sekunden drei Tore. Zwei weitere Treffer der Schweizerinnen wurden infolge Kickbewegungen mit Arm (Stalder) und Bein (Thalmann) aberkannt.

Mit der klaren Führung im Rücken kontrollierten die Schweizerinnen das Spiel ab dem Mitteldrittel. Beide Teams hatten zwar weiterhin ihre Chancen, doch die Intensität nahm deutlich ab. Das änderte sich im Schlussabschnitt ein wenig: Die Deutschen kamen gleich mit dem ersten Angriff nach 23 Sekunden zu ihrem ersten Treffer und schossen während einer zumindest fragwürdigen Strafenflut gegen die Schweizerinnen – 4 kleine Strafen in Folge – in doppelter Überzahl den Anschlusstreffer. Zu mehr reichte es nicht, denn Alina Müller gelang 52 Sekunden vor Schluss mit ihrem dritten Tor der Siegtreffer ins leere Tor.

Der aufgrund des starken Stardrittels verdiente Sieg gegen den Erzrivalen bringt die Schweizerinnen allerdings trotz zwei Siegen und fünf Punkten noch nicht ins Viertelfinale. Sie sind auf die Schützenhilfe der bereits definitiv in die Abstiegsplayouts verwiesenen Tschechinnen angewiesen, die im letzten Gruppenspiel Schweden schlagen müssen (Mitternacht Schweizer Zeit).

Kein Absteiger dank Aufstockung?

Noch ist allerdings nicht sicher, ob der in den nächsten Tagen zu ermittelnde Absteiger von Plymouth auch wirklich absteigen wird. Die IIHF hat gestern einen Rettungsanker ausgeworfen und einen Vorschlag präsentiert, wonach die Top-Division auf die kommende WM 2019 – im Olympiajahr 2018 trägt die oberste Division keine WM aus – auf 10 Teams aufgestockt werden soll. Über den Vorschlag wird am kommenden Jahreskongress im Mai abgestimmt. Wird der Antrag angenommen – was anzunehmen ist -, wird es 2017 und 2018 in allen Divisionen keine Absteiger geben.

Deutschland – Schweiz 2:4 (0:3, 0:0, 2:1)

USA Hockey Arena, Plymouth –  404 Zuschauer – SR. Ariano-Lortie/Gran (Johansson/Todd)

Tore: 12. (11.22) Stalder (Meier) 0:1. 12. (12.00) Müller (Stalder) 0:2. 16. Müller (Stalder, Raselli, Ausschluss Jenike) 0:3. 41. (40.23) Delarbre (Kratzer) 1:3. 56. Fiegert (Zorn, Anwander, Ausschlüsse Isabel Waidacher, Benz) 2:3. 60. Müller (ins leere Tore) 2:4.

Strafen: Schweiz  5 x 2 Minuten und Deutschland 2 x 2 Minuten.

Schweiz: Schelling; Altmann, Bullo; Meier, Benz; Zollinger, Forster; Sigrist, Abgottspon; Staenz, Raselli, Isabel Waidacher; Stalder, Müller, Enzler; Rüegg Stiefel, Thalmann; Rüedi, Allemann, Monika Waidacher.

Bemerkungen:  Schweiz ohne Brändli (Ersatz) und Alder (überzählig). - Schussverhältnis: 30:29 für die Schweiz. Best Player Schweiz: Alina Müller. 

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Spielbericht Schweiz - Tschechien

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Schweiz verliert erste Playout-Partie

Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft steht an der Top-Division-WM in Plymouth mit dem Rücken zur Wand: Die Schweizerinnen verloren die erste Playout-Partie gegen Tschechien mit 2:4. Das zweite Spiel findet nach einem Ruhetag am Donnerstag statt.

13 Jahre nach dem Abstieg von Halifax (2004) droht dem Schweizer Frauen-Nationalteam erneut der Fall in die bedeutungslose Zweitklassigkeit. Die Niederlage gegen das bisher sieglose Tschechien, das man im ersten Gruppenspiel noch 2:1 im Penaltyschiessen bezwungen hatte, war alles andere als zwingend. Die Schweizerinnen hatten genügend Chancen, das Spiel frühzeitig in die richtige Bahn zu leiten, doch die entscheidenden Tore schoss Tschechien. Sicher fehlte – vor allem in den ersten beiden Dritteln – auch eine Prise Wettkampfglück, doch entscheidend war vor allem auch, dass die Fehlerquote vor dem eigenen Tor klar höher als bisher ausfiel. Zweimal tanzten tschechische Stürmerinnen die gesamte Schweizer Abwehr aus.

Mit ihrem ersten Sieg im vierten Spiel haben die Osteuropäerinnen das Momentum vor der möglicherweise bereits entscheidenden zweiten Playout-Begegnung vom Donnerstag (18 Uhr Schweizer Zeit) zumindest teilweise auf ihre Seite gezwungen. Die Schweizerinnen werden sich an das siegreiche letzte Drittel erinnern, als sie nach 26 erfolglosen Versuchen endlich zwei Tore schossen. Doch der Druck liegt klar auf ihrer Seite.

Dem Schweizer Spiel fehlte über 60 Minuten schlichtweg die Effizienz: Die Schweizerinnen waren im Startdrittel drückend überlegen, spielten acht Minuten lang in Überzahl, davon 86 Sekunden mit 5 gegen 3, schossen elfmal aufs gegnerische Tor, ein Treffer allerdings gelang ihnen nicht. Das sollte sich rächen: Tschechien ging mit dem erst dritten Schuss aufs Schweizer Tor in Führung und kam immer besser ins Spiel. Sie überstanden auch einen vierten Ausschluss schadlos und schossen sogar noch ihren zweiten Treffer.

Gleiches Bild im Mittelabschnitt: Wiederum erspielten sich die Schweizerinnen Chance auf Chance, das Tor jedoch schossen die viel effizienteren Tschechinnen. Das 0:3 durch Ledlova war bei Spielmitte denn auch bereits die Entscheidung, zumal Alina Müllers Penalty in der 36. Minute am Pfosten landete und die Tschechinnen das Spiel wieder unter Kontrolle bekamen. Daran änderten auch die beiden Schweizer Treffer im letzten Drittel nichts mehr.

Schweiz – Tschechien 2:4 (0:2, 0:1, 2:1)

USA Hockey Arena, Plymouth –  355 Zuschauer – SR. Celarova/Hertrich (Angerer/Tauriainen).

Tore: 15. Vanisova (Ledlova, Mrazova) 0:1. 19. Mrazova  0:2. 31. Ledlova 0:3. 53. Stalder (Stiefel, Bullo) 1:3. 55. Altmann (Stalder, Staenz) 2:3. 59. Ledlova (ins leere Tor).

Strafen: Schweiz 2 x 2 Minuten, Tschechien 5 x 2 Minuten.

Schweiz: Schelling; Altmann, Bullo; Meier, Benz; Zollinger, Forster; Sigrist, Abgottspon; Staenz, Raselli, Isabel Waidacher; Stalder, Müller, Enzler; Rüegg Stiefel, Thalmann; Rüedi, Allemann, Monika Waidacher.

Bemerkungen:  Schweiz ohne Brändli (Ersatz) und Alder (überzählig). 36. Müller verschiesst Penalty. Schussverhältnis: 29:22 für die Schweiz. Best player Schweiz: Lara Stalder. 

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Spielbericht Tschechien - Schweiz

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Schweiz gleicht Playout-Serie aus

Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft gleicht an der Top Division-WM  in Plymouth (USA) die Playout-Serie gegen Tschechien mit einem 3:2-Sieg nach Verlängerung aus. Das entscheidende Spiel findet am Freitag statt (18 Uhr, Schweizer Zeit).

Nationaltrainerin Daniela Diaz hatte ihr Team für das zweite Playout-Spiel mächtig durchgemischt, nur gerade das Verteidigerpaar Christine Meier/Laura Benz blieb unangetastet. Die Schweizerinnen mussten lange Zeit unten durch, Tschechien kreierte sich deutlich mehr Chancen. Die Führung nach 30 Minuten war das Produkt einer Vielzahl von Abschlussversuchen, doch die Schweizerinnen machten mehr aus ihren wenigen Möglichkeiten und verwandelten den Rückstand noch vor der zweiten Drittelpause in einen Vorsprung. Nicole Bullo nach einer Lehrbuch-Kombination über Evelina Raselli und Phoebe Staenz und Lara Stalder aus spitzestem Winkel brachten die Schweizerinnen ins Spiel zurück. Auch das Schlussdrittel blieb – trotz einem Lattenknaller von Lara Stalder – in tschechischer Hand. Doppeltorschützin Tereza Vanisova sorgte für den erneuten Ausgleich. Die nominell dritte tschechische Stiurmlinie mit Vanizova, Aneta Ledlova und Katerina Mrazova, einer Teamkollegin von Lara Stalder, hatte damit alle sechs Tore in den beiden Spielen erzielt.

In der Verlängerung hingegen spielte nur noch ein Team: Die Schweiz. Nach mehreren Abschlussversuchen traf Christine Meier aus der Halbdistanz zum entscheidenden Tor, das die Schweizer Hoffnungen auf den Ligaerhalt zurückbrachte. „Wir haben das Glück auf unsere Seite gezwungen“, meinte Nationaltrainer Daniela Diaz. Eine Tatsache, die am Freitag im dritten Playout-Spiel durchaus eine positive Wirkung haben kann. Das Team habe Charakter gezeigt, um jeden Meter auf dem Eis gekämpft und verdient gewonnen, sagte Diaz.

Tschechien - Schweiz  2:3 n.V. (0:0, 1:2, 1:0, 0:1)

USA Hockey Arena, Plymouth –  478 Zuschauer – SR. Hertrich/Szkola (Angerer/Linnek).

Tore: 30. Vanisova (Ledlova) 1:0. 33. Bullo (Staenz, Raselli) 1:1. 40. (39.47) Stalder 1:2. 44. Vanisova (Herzigova) 2:2. 65. Meier (Stalder, Benz) 2:3.

Strafen: beide Teams je 3 x 2 Minuten.

Schweiz: Schelling; Altmann, Sigrist;  Meier, Benz; Zollinger, Thalmann; Forster, Abgottspon; Staenz, Raselli, Bullo; Stalder, Müller, Rüedi; Enzler, Stiefel, Isabel Waidacher; Rüegg, Allemann, Monika Waidacher.

Bemerkungen:  Schweiz ohne Alder (Ersatz) und Brändli (überzählig). 44. Lattenschuss Stalder. 58. Time-Out Schweiz. Schussverhältnis: 29:33 gegen die Schweiz. Best player Schweiz: Florence Schelling.

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Spielbericht Schweiz - Tschechien

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Schweiz schafft den Ligaerhalt

Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft bleibt im Kreis der besten acht Nationen: Die Schweizerinnen sicherten sich mit einem 3:1-Sieg im dritten Playout-Spiel gegen Tschechien den Ligaerhalt – allerdings auf unerwartet umständliche Weise.

Nationaltrainerin Daniela Diaz hatte im Vorfeld der WM vom Ligaerhalt als primärem Ziel gesprochen und dabei hier und dort für Kopfschütteln gesorgt. Denn der Anspruch, den das Team an sich selber stellt, aber auch die Öffentlichkeit an das Team, ist in den letzten Jahren stetig angestiegen. Vor allem nach dem Gewinn der beiden Bronzemedaillen an der WM in Burlington (2012) und den Olympischen Spielen in Sotschi (2014). Auch die souveräne Qualifikation für die Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang im Februar in Arosa hat diesen Anspruch untermauert und die allgemeine Erwartungshaltung unterstrichen.

Was sich bereits vor einem Jahr mit der Playout-Teilnahme gegen Japan angekündigt hatte, setzte sich in Plymouth fort. Die Schweiz gehört nicht per se zu den Favoriten auf die beiden Viertelfinal-Plätze in der unteren Gruppe, auch wenn das viele – vor allem auch die Spielerinnen selber - gerne so sehen. Die Summe der „vielen kleinen Details“, die Diaz vor der WM als entscheidend im Kampf um die Viertelfinals oder den Abstieg bezeichnet hatte, drehte in (aller)letzter Minute zugunsten der Schweizerinnen. Florence Schellings kapitaler Fehler, als sie im Gruppenspiel gegen Tschechien an der blauen Linie im Powerplay-Aufbau den Puck unbedrängt einer Gegnerin zuspielte, oder der unnötige Doppel-Ausschluss im letzten Drittel des Spiels gegen Schweden, den die Nordländerinnen kaltblütig zum Sieg ausnutzen, waren nur zwei dieser Details, die die Schweizerinnen um eine durchaus mögliche Viertelfinal-Qualifikation brachten.

Auf der andern Seite waren Schellings Weltklasseleistungen in den Playouts, Christine Meiers Kaltblütigkeit – sie schoss sowohl im Gruppenspiel als auch in der zweiten Playout-Begegnung gegen Tschechien die entscheidenden Tore im Penaltyschiessen und der Verlängerung -, sowie die taktische Meisterleistung, mit der die Schweizerinnen die deutsche Beton-Taktik aus den Angeln hoben und Punkte für die Moral holten, einige der  positiven Details, die schliesslich mithalfen, den Ligaerhalt zu sichern. Einfach war der Weg dorthin allerdings nicht, auch nicht im entscheidenden Spiel, in dem die Schweizerinnen viel zu wenig aus einer anfänglichen Überlegenheit herausholten und danach prompt unter Druck gerieten.

Die WM in Plymouth wird nicht als Sternstunde des Schweizer Frauenhockeys in die Geschichte eingehen. Den Schweizerinnen fehlte bisweilen das Feuer, das sie im Februar in Arosa in souveräner Manier – unter anderem mit einem 4:1-Sieg gegen Tschechien – an die Olympischen Spiele gebracht hat. Irgendwie schien es, als sei für die Schweizerinnen der Saisonhöhepunkt bereits vorbei. Zu oft fehlte es auch an Durchsetzungsvermögen, Geradlinigkeit und an gedanklicher Frische. Viel Aufwand brachte entschieden zu wenig Ertrag.

SIHF ist gefordert

Diese Punkte müssen in die Analyse einer Saison, die grundsätzlich trotz überwiegender positiver Resultate mit dem Fall in die bedeutungslose Zweitklassigkeit zu enden drohte, einfliessen und entsprechend korrigiert werden. Will die Schweiz international weiterhin mithalten können, muss sich die SIHF auch schnellstens überlegen, wie sie die heimische Liga, in der nach wie vor zwei Drittel des Teams spielen, attraktiver ausrichten und verstärken will. Dabei sind auch aussergewöhnliche Ideen, die den Spielerinnen neue Perspektiven eröffnen, willkommen.

Immerhin: Das Schweizer Team darf für sich in Anspruch nehmen, just im richtigen Augenblick das Glück mit zwei Willensleistungen auf seine Seite gezwungen zu haben. Die Erleichterung war den Schweizerinnen anzumerken. Nationaltrainerin Daniela Diaz meinte, man habe erneut Charakter gezeigt. „Ich bin stolz auf die Leistung des Teams.“ Auch Nationalmannschafts-Direktor Raeto Raffainer, der die Spiele live vor Ort miterlebte, jubelte am Schluss mit: „Wir haben mit der Olympiaqualifikation und dem Ligaerhalt beide Saisonziele erreicht.“ Er sprach von einer langen und anstrengenden Saison. „Da wir praktisch unsere ganze Vorbereitung auf die Olympia-Qualifikation ausgerichtet haben, war der Klassenerhalt an dieser WM das Ziel.“ Man habe im Vorfeld der WM jedoch bereits vermutet, dass „es ein paar Wochen nach dem tollen Erfolg in Arosa schwierig werden könnte.“

Schweiz – Tschechien 3:1 (2:1, 0:0, 1:0)

USA Hockey Arena, Plymouth –  457 Zuschauer – SR. Allen/Hove (Johansson/Linnek).

Tore: 8. Rüegg (Müller, Stalder) 1:0. 10. Müller (Meier, Schelling, Ausschluss Vanisova) 2:0. 12. Vanisova (Ledlova, Ausschlüsse Thalmann, Tejralova) 2:1. 42. Stalder (Müller, Meier, Ausschluss Tejralova) 3:1.

Strafen: Schweiz  7 x 2 Minuten,  Tschechien  6 x 2 Minuten

Schweiz: Schelling; Altmann, Sigrist;  Meier, Benz; Zollinger, Thalmann; Forster, Abgottspon; Staenz, Raselli, Bullo; Stalder, Müller, Rüegg; Enzler, Stiefel, Isabel Waidacher; Rüedi, Allemann, Monika Waidacher.

Bemerkungen:  Schweiz ohne Alder (Ersatz) und Brändli (überzählig).  Tschechien ohne Stammtorhüterin Klara Peslarova (Hirnerschütterung). Schussverhältnis 17:24 gegen die Schweiz. – Best player Schweiz: Phoebe Staenz.

 

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