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Thursday, 02. January 2020 23:13

 

U18: Schweiz bleibt erstklassig

Alina Marti und Laura Zimmermann kehrten einen 0:1 Rückstand im Mitteldrittel zum siegbringenden Vorsprung. Damit spiel die Schweiz auch 2021 in der Top Division. Die USA krönt sich in der Overtime zum Weltmeister gegen Kanada, Russland deklassiert Finnland im Bronzespiel.

Die U18 Top Division-WM und damit die Saison der U18 sind Geschichte. Ernüchternd kann festgehalten werden, dass sich an der Spitze nichts geändert hat und die Schweiz weiterhin Überlebenskünstlerinnen sind.

In Spiel 2 der Relegation kamen die Slowakinnen wie erwartet furios aus den Startblöcken, überrannten die Schweizerinnen mit rund einem Dutzend Schüssen und versuchten, den drohenden Abstieg zu verhindern. Gefruchtet hat es in der zeitweiligen Führung und einem Momentum.
Doch die Schweiz war nicht bereit, diesem weiterhin Gewähr zu leisten und warteten auf ihre Chancen. Und die kamen im Mitteldrittel bei zwei Strafen gegen die Gastgeberinnen. Die erste nutzte Alina Marti mit einem verdeckten Distanzschuss von der blauen Linie, die andere Laura Zimmermann, welcher auf der Seite zu viele Freiheiten gegönnt wurden. Sie zog vor's Tor und schloss mit der Schweizer Führung ab.

Diesen Vorsprung gaben die Schweizerinnen bis zum Schluss nicht mehr her und sicherten sich den Klassenerhalt in der kürzest möglichen Konstellation. Die Slowakei muss nach nur einem Jahr wieder in die Division IA.

Schweden schlug Tschechien im Spiel um Rang 5, Russland deklassierte Finnland im Bronzespiel gleich mit 6:1. Ein deutliches Zeichen aus dem Osten, wer in Europa langsam aber sicher die Hosen an hat. Man erinnere sich auch an den Turniersieg der B-Auswahl in Sotschi Mitte Dezember.

Im Final war es wie meist eine enge Kiste. Ein Fight um jeden Zentimeter. Hohe Intensität und Spitzentechnik. Halt das Beste was auf dieser Stufe zur Schau kommen kann.
Die amerikanische Führung beantworteten die Kanadierinnen noch in der regulären Spielzeit mit dem 1:1. So musste die Overtime entscheiden. Und die liess sich Zeit bis in die 18. Minute als Kiara Zanon einen Konter zum Sieg abschliessen konnte. Ein Tor, dass sie mit einem Schlag berühmt macht. Und ihre Farben zum 9. Mal zum Weltmeister.

Und da war noch... Laura Zimmermann. Die Berner Oberländerin wurde als einzige Spielerin einer Nichtmedaillennation ins All Star-Team der WM gewählt. Wir gratulieren Laura ganz herzlich! 2 ihrer 4 WM-Tore waren Gamewinner. Einmal in der Overtime gegen Tschechien und im letzten Spiel gegen die Slowakei.

Alle Resultate und Berichte gibt es hier: Link.

Erkenntnis? Keine neuen. Nordamerika ist weiterhin eine ganze bis zwei Längen vor den europäischen Teams. Europa ist zwar breiter geworden, schlägt sich mittlerweile aber unter sich selbst um den Titel "Best of the rest". In diesem Rennen nimmt Russland zunehmend die Leaderposition ein während die Nordländer ab und zu mit einem guten Jahrgang zu überraschen vermögen.
Dahinter ist Tschechien ein sicherer Wert mit der Ernte der guten Arbeit seit Ende des letzten Jahrtausends.

Und die Schweiz? Die Schweiz hat gezeigt, dass sie in die Topgruppe gehört. Der Verbleib dort kann aber nicht einfach so vorausgesetzt werden. Punkto Athletik, Skills und Schlittschuhlaufen bleibt ein Gap den es zu schliessen gilt. Und das fängt nicht erst in der U18 an sondern muss von Anfang an in der Grundausbildung in den Klubs erfolgen, damit dereinst die Spielerinnen den Schritt ins internationale Hockey einfacher machen können. Und dort bestehen.
Es kann immerhin gesagt werden, dass sich die Strukturen für die Mädchen allmählich wandeln und es für künftige Generationen einfacher wird, diese nötige Ausbildung schon früher zu erhalten.
Aber rasten, das geht nicht. Die Community ist angehalten, diese Bemühungen weiter zu befeuern, zu unterstützen und die Sache voranzutreiben. Damit die Marken von 2'000 und später 3'000 Lizenzen dereinst geknackt werden können. Denn nur dann - Achtung - fallen wir im Vergleich zu den grössten Konkurrenten in Europa nicht ab.

Es gibt viel zu tun - lassen wir nicht nach!

Und schauen jetzt nach Lausanne! Dort ist nämlich Puckdrop in 7 Tagen.