WM-Vorschau U18 - 2010

U18-WM: Die grosse Herausforderung …

Die U18-WM der Division 1 in Piestany wird für die Schweizer U18 einerseits zu einer Reise ins Ungewisse, andererseits wartet auf die 20 Schweizerinnen aber auch eine echte Herausforderung, denn als Absteiger aus der Top Division sind die Girls von Headcoach Nik Schär zumindest auf dem Papier der klare Favorit und damit auch die „Gejagten“.

So einfach präsentiert sich die Ausgangslage allerdings nicht: Mit Ausnahme Österreichs und des Gastgebers Slowakei treffen die Schweizerinnen auf durchwegs „unbekannte Gegner“. Gegen die U18-Auswahlen aus Kasachstan, Norwegen und Frankreich hat das Schweizer Team in der laufenden Saison nie gespielt und die Informationen zu diesen Teams sind rar. Dennoch hat man einige Kanäle „angezapft“, um sich Informationen zu beschaffen und auch aktuelles Bildmaterial soll noch folgen.

Im Gegensatz zu den Nationalteams der „Grossen“ fühlt man sich bei den U18-Auswahlen mangels finanziellen Mitteln, mangels medialem Interesse und sonstigen Gründen in Sachen Informationsbeschaffung in Zeiten wie zu Sherlock Holmes besten Tagen zurückversetzt. Glücklich kann sich schätzen, wer via World Wide Web oder andere Kanäle zu Spielberichten, Matchtelegrammen oder gar Videoaufnahmen der Gegner kommt. So ist denn auch die Devise der Schweizerinnen klar: „Wir konzentrieren uns in erster Linie auf unsere Stärken und werden uns zu gegebener Zeit mit den Gegnern befassen,“ sagt Headcoach Nik Schär.

Schär und sein Coaching-Staff haben ein junges, erfolgshungriges und entwicklungsfähiges Team zusammengestellt. Nicht weniger als 9 der 20 Spielerinnen kommen zum WM-Debut, aus dem „ältesten Jahrgang“ (92) sind nur gerade sechs Spielerinnen dabei, 5 Spielerinnen sind 1993 geboren, 8 haben Jahrgang 94 und die jüngste ist erst gerade 15 Jahre alt geworden. Demzufolge liegt das Durchschnittsalter bei 16,8 Jahren.

Auf dem Weg nach Piestany trat das junge Team zu nicht weniger als 11 Länderspielen an, aufgrund von Abwesenheiten und Verletzungen selten in gleicher Aufstellung und bisher noch nie in „Bestbestand“. Siebenmal hiess der Sieger Schweiz (einmal Holland A, zweimal Österreich, einmal Slowakei, Tschechien und Deutschland sowie Finnland), vier Spiele gingen verloren (Österreich, Deutschland und zweimal Finnland).

Das Ziel hat sich das Team selber vorgegeben: Dem Abstieg von Füssen soll der unmittelbare Wiederaufstieg von Piestany folgen. „Wir können das Ziel erreichen“, ist Schär überzeugt, „dafür braucht es aber eine konzentrierte Top-Leistung des ganzen Teams, jeder einzelner Spielerin.“ Die Mannschaft hat sich im Verlaufe der Saison gesteigert, Höhen erreicht (wie etwa den Turniersieg am Christmas Cup im Amstetten mit den drei Siegen gegen Österreich, die Slowakei und A-Gruppen-Team Tschechien), aber auch (grösstenteils selbstverschuldete) Tiefen nicht ausgelassen (Niederlage gegen Österreich im November, 0:9-Klatsche gegen Finnland). „Wir sind ein Team, das mental sehr stark ist. Wir kennen unsere Stärken. Wir wissen genau, dass wir mit unserem Spiel gegen jeden Gegner bestehen können. Dies haben wir während der Vorbereitung zur WM wiederholt bewiesen“. Und dies notabene ohne die vier A-Nati-Spielerinnen, die erst nach den Olympischen Spielen in die U18 zurückgekehrt sind.

Das WM-Abenteuer beginnt am Montag, 29. März, mit einem viertägigen Vorbereitungscamp im österreichischen St. Pölten, wo am Mittwoch, 31. März auch das letzte Testspiel gegen Österreich auf dem Programm steht. Am Freitag, 2. April, reist die Mannschaft an den WM-Ort Piestany weiter – notabene als letztes der sechs Teams. Bereits am Samstag, 3. April, eröffnet das Schweizer Team mittags um 12 Uhr im Stile eines „High Noon“ die WM mit dem Startspiel gegen Kasachstan. Vier von fünf Spielen werden die Schweizerinnen um 12 Uhr mittags bestreiten, nur die Partie gegen Gastgeber Slowakei findet am Abend (19 Uhr) statt.

Das WM-Programm

Vorbereitungsspiel in St. Pölten
Mittwoch, 31.3.2010, 19.30 Uhr: Österreich – Schweiz.

WM-Spiele in Piestany
Samstag, 3. April 2010, 12 Uhr: Kasachstan – Schweiz
Sonntag, 4. April 2010, 12 Uhr: Schweiz – Österreich
Dienstag, 6. April 2010, 12 Uhr: Schweiz – Norwegen
Mittwoch, 7. April 2010, 19 Uhr: Slowakei – Schweiz
Freitag, 9. April 2010, 12 Uhr: Schweiz – Frankreich

Link zum WM-Kader der Schweiz

Link zum Live Scoring