4Nations Tournament Dezember 2016 in Tschechien

vom 14. - 18.12.2016 in Ostrava

Die Teams des Gastgebers, Japan, der Schweiz und Österreichs trafen sich im Dezember 2016 in Ostrava, Tschechien zum 4Nations Turnier.
Siegreich war dabei die Auswahl aus Japan, gefolgt von Tschechien. Die Schweiz belegte den 3. Platz.

Teilnehmer:
- Schweiz (Aufgebot)
- Japan
- Tschechien
- Österreich

Die Spiele:
- Mi, 14.12.2016, 13:00 Uhr: Tschechien - Japan 0:2 (0:0; 0:1; 0:1)
- Do, 15.12.2016, 16:00 Uhr: Schweiz - Österreich 5:0 (3:0; 1:0; 1:0) - Bericht
- Fr, 16.12.2016, 16:00 Uhr: Schweiz - Japan 0:2 (0:1; 0:0; 0:1) - Bericht
- Fr, 16.12.2016, 20:00 Uhr: Österreich - Tschechien 4:5nP (1:2; 2:1; 1:1; 0:0; 0:1)
- Sa, 17.12.2016, 16:00 Uhr: Tschechien - Schweiz 4:2 (1:0; 2:0; 1:2) - Bericht
- Sa, 17.12.2016, 20:00 Uhr: Japan - Österreich 2:0

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Spielbericht Schweiz - Österreich

Die Schweiz startet perfekt ins Turnier von Ostrava. Sie schlägt Österreich mit 5:0. Das Resultat sagt jedoch noch wenig über die Stärke der Eisgenossinnen aus. Das dezimierte Österreich konnte sein Spiel nie aufziehen und musste der ersten Linie der Schweiz den Vortritt lassen. Morgen wartet mit Japan (in Vollbesetzung) ein ganz anderes Kaliber.

Österreichs Roster wurde erst am Spieltag bekannt als sie sich am Morgen zum Warm-Up auf’s Eis begaben. Gerade mal 15 Spielerinnen stehen Headcoach Pekka Hämälainen in Tschechien zur Verfügung. Einige Cracks fehlen wegen Schule, Beruf oder Verletzung. Doch das trifft auch auf die Schweiz zu.

Und diese fand den Tritt wesentlich schneller als die Gegnerinnen. Bereits im zweiten Einsatz traf die erste Linie um die kongenialen Alina Müller und Rahel Enzler zwei Mal. Zuerst übernahm Alina Müller eine Scheibe in der neutralen Zone gleich nach der Auswechslung und tanzte sich durch die Österreicherinnen durch. Schliesslich schlug sie die österreichische Torfrau in der nahen Ecke. Im selben Einsatz noch setzte sich Rahel Enzler auf der linken Seite durch und sah am weiten Pfosten die aufgerückte Alina Müller – 2:0.
Knapp 3 Minuten später war es wieder Alina Müller mit der Vorarbeit, Enzler mit dem Abschluss und Nina Waidacher, welche für den Rebound goldrichtig stand. Zum Zeitpunkt des dritten Treffers hatte Österreich noch keinen Abschluss zu Stande gebracht. Dies änderte sich erst mit der ersten Strafe gegen die Schweiz. Jedoch war dieser Schuss keine Gefahr für die bestens disponierte Andrea Brändli. Den Rest des Boxplays verbrachten die Schweizerinnen mehrheitlich mit Gegenangriffen auf’s Tor der Nachbarinnen!

Im zweiten Drittel legten die Spielerinnen von Pekka Hämälainen ihre Scheu jedoch ab und stemmten sich vehement gegen den Rückstand, Mit den Mitteln des Konters versuchten sie der Lage wieder Herr zu werden, scheiterten aber zweimal alleine vor Brändli. Ebenso wie Isabel Waidacher, welche einen an ihr provozierten Penalty nicht verwerten konnte. Doch die Baisse der Schweizerinnen hielt nur bis in die letzte Minute des Mittelabschnitts. Dann fanden sich Enzler und Müller vor dem gegnerischen Tor wieder exzellent und man notierte das 4:0.

Und zusammen mit Nina Waidacher produzierten Enzler/Müller auch noch das 5. Tor des Nachmittags. Einmal mehr waren die Österreicherinnen vom Tempo und Spielwitz der ersten Schweizer Linie heillos überfordert. Dem gegenüber setzte der erste Block der Österreicherinnen kaum ein Ausrufezeichen.

Das machte den kleinen aber feinen Unterschied in diesem ersten Vergleich seit dem denkwürdigen Spiel in Schaffhausen vom Februar 2015 aus.
Für einen Gegner wie Japan müssen sich die Schweizerinnen sicher noch steigern. Doch die Truppe von Daniela Diaz spielte so zusammengestellt zum ersten Mal zusammen und wird sich noch zu steigern wissen. Bereits gestern spielte Japan seine Eröffnung gegen Tschechien. Dabei rangen die defensiv sehr disziplinierten Asiatinnen die Gastgeberinnen mit 2:0 nieder. Morgen kommt es somit zum «Spitzenspiel» zwischen der Schweiz und Japan. Erwähenswert dabei, dass die Équipe aus Fernost von einem einheimischen Kamerateam auf Schritt und Tritt begleitet wird. Der Headcoach musste gar sein Resumée zum heutigen Spiel abliefern.

Schweiz - Österreich 5:0 (3:0, 1:0, 1:0)

Ostrava / Zimny Stadion - 120 Zuschauer - SR. Ruzikova (Dopitova, Stefkova)

Tore: 4. (3:34) Alina Müller 1:0. 4. (3:49) Alina Müller (Enzler, Forster). 7. Nina Waidacher (Enzler, Alina Müller) 3:0. 40. (39:02). Alina Müller (Enzler) 4:0. 44. Alina Müller (Enzler, Nina Waidacher) 5:0

Strafen: 4 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 4 x 2 Minuten gegen Österreich.

Schweiz: Brändli; Gass, Forster, Sigrist, Laura Benz, Staiger, Scheurer, Blackburne, Rüedi; Nina Waidacher, Alina Müller, Enzler, Isabel Waidacher, Thalmann, Fortin, Monika Waidacher, Rüegg, Allemann, Michielin, Ryser, Fischer.

Bemerkungen: Schweiz ohne Bolinger (Ersatz). Best Player Schweiz: Alina Müller. Schussverhältnis 32:13 für die Schweiz. Vor dem Spiel Monika Waidacher und Rahel Michielin für je 100 Länderspiele geehrt. Erste A-Länderspiele für Nicole Gass, Christy Blackburne und Marilyn Fortin. 32. Isabel Waidacher scheitert mit einem Penaltyschuss.

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Spielbericht Schweiz - Japan

Die Schweiz verliert in Ostrava gegen ein komplett angetretenes Japan mit 0:2. Ein dem Spielverlauf gerechter Sieg für die Asiatinnen, welcher auch hätte höher ausfallen können. Ein allfälliger Sieg des Turniers ist damit weg. Morgen geht es gegen Tschechien um Rang 2.

Die Japanerinnen nutzten ihren freien Tag zur Regeneration und liessen gleich ihr Präzisionsfeuerwerk auf die Schweizerinnen los. So präsentierte sich das erste Drittel erwartungsgemäss einseitig. In der 12. Minute schliesslich war Terashima schneller an einem Puck beim weiten Pfosten und konnte zum Führungstreffer erben.

Im zweiten Drittel kamen die Schweizerinnen besser aus dem Startblock und challengten die Asiatinnen mit viel Kampf und besserer defensiver Disziplin. Kurz vor Ende des Drittels hatte Alina Müller gar den Ausgleich auf dem Stock. Doch sie scheiterte an der tadellosen Torfrau Nana Fujimoto.

Auch in der dritten Periode waren die Schweizerinnen nicht gewillt, das Spiel aufzugeben, versuchten sich gegen die aufsässigen Japanerinnen mit schnellem Spiel und druckvollen Abschlüssen. Doch es war wiederum Japan, welches traf. Ukita lenkte einen Schuss von der blauen Linie erfolgreich an Andrea Brändli vorbei. Brändli, welche insgesamt 36 Schüsse abwehrte und zu recht den Best Player zugesprochen erhielt.

Angesichts des vollen Kaderbestands der Gegnerinnen liest sich das Resultat durchaus positiv. Mehr lag gegen die schnellen und bestens disponierten Japanerinnen heute nicht drin.
So geht es morgen gegen Tschechien mit grösster Wahrscheinlichkeit um Rang 2. Tschechien wird sich im Abendspiel gegen Österreich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. So stellt die Partie gegen den direkten Konkurrenten um einen olympischen Startplatz wohl ein vor allem für’s Gemüt wichtigen Meilenstein dar.

Schweiz - Japan 0:2 (0:1, 0:0, 0:1)

Ostrava / Zimny Stadion - 200 Zuschauer - SR. Ruzickova (Novotna, Stastna)

Tore: 12. Terashima (Iwahara) 0:1. 51. Ukita (Hosoyamada) 0:2.

Strafen: 5 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 2 x 2 Minuten gegen Japan.

Schweiz: Brändli; Gass, Forster, Sigrist, Laura Benz, Blackburne, Thalmann, Staiger, Scheurer; Nina Waidacher, Alina Müller, Enzler, Isabel Waidacher, Rüegg, Allemann, Monika Waidacher, Rüedi, Fortin, Michielin, Ryser, Fischer.

Bemerkungen: Schweiz ohne Bolinger (Ersatz). Best Player Schweiz: Brändli. Schussverhältnis 17:38 gegen die Schweiz. Vor dem Spiel Isabel Waidacher für 50 Länderspiele geehrt.

 

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Spielbericht Tschechien - Schweiz

Die Schweiz konnte im möglicherweise letzten Test vor der Olympiaquali gegen Widersacher Tschechien nicht reüssieren. Das Resultat von 2:4 geht in Ordnung, wie aber die Schweizerinnen von den Unparteiischen behandelt wurden eher nicht. Der traurige Höhepunkt dabei der Bandencheck gegen Ophélie Ryser.

Tschechien startete sehr druckvoll in die Partie, wollte die Schweizerinnen früh abfangen und ihnen keinen Raum geben. Das funktionierte gut und die Eisgenossinnen kamen nur unter Schwierigkeiten aus der Zone. Doch resultatmässig zahlte es sich für die Gastgeberinnen nicht aus. Erst in der 15. Minute und bei einer fragwürdigen Strafe gegen Isabel Waidacher profitierte Chmelova von einem Abpraller bei Andrea Brändli. Die Winterthurerin hielt ansonsten teils mirakulös und so ihr Team im Rennen um Platz 2.

Das zweite Drittel verkam dann zu einer Show der Unparteiischen wie es eigentlich keinen Platz haben dürfte auf diesem Niveau. Leider.
Fouls an den Schweizerinnen wurden ignoriert oder bagatellisiert, jeglicher Kontakt an den Tschechinnen sofort geahndet. Zuerst musste Captain Alina Müller für 10 Minuten auf die Bank nachdem sie klar von hinten gelegt wurde. Strafe gegen Tschechien – keine.
Nur kurze Zeit später checkte Vanisova Ophélie Ryser mit Verletzungsfolge in die Bande, Strafe: 2 Minuten! Damit die Unterzahl aber nicht zu lange dauern würde, dafür sorgte der Arm der Headschiedsrichterin schon bald. Innert nicht einmal 2 Minuten kassierten die Schweizerinnen drei Strafen und mussten sich zu dritt für fast 3 Minuten wehren… Doch Tschechien blieb ein Erfolg verwehrt, da Brändli einen Schuss mit der Hand hinter ihrem Rücken fischte!

Dass der Vorsprung der Tschechinnen trotzdem anwuchs dafür sorgte zum Glück der Sport. Einmal Povova auf Polenska und einmal Polenska auf Erbenova nachdem zwei Tschechinnen am Torkreis frei standen.

Doch die Schweizerinnen waren durch das rätselhafte Verhalten der Gastgeber nicht in ihrem Drang unterbunden, das Spiel noch zu drehen. Kaum wieder auf dem Eis nach dem zweiten Tee und schon stand es 3:1. Alina Müller vollendete die Vorarbeit von Rahel Enzler (6 Assists bei 7 Toren der Schweiz in diesem Turnier!) und Nicole Gass. Gleich nach dem Wiederanspiel konnte Prybilova nur noch mit einem Haken wehren, Nina Waidacher sagte danke und lenkte den Schuss von Sandra Thalmann im Powerplay zum 2. Tor ab. Gespielt waren da gerade einmal 67 Sekunden im letzten Drittel.
Und nun war das Spiel wieder offen, begann eine engagiert geführte Schlussphase. Doch ein eventuelles Zurückkommen der Schweizerinnen unterbrach in einem weiteren Powerplay der Eisgenossinnen ein wiederum fragwürdiger Entscheid der Unparteiischen. Vanisova entwischte nach einem Missverständnis der Schweizerinnen und schloss alleine vor Brändli unter (oder an?) die Latte ab. Da keine der Schiedsrichterinnen die gleiche Höhe erreichte sah niemand ob die Scheibe im oder eben nur am Tor war. Sie flog zurück ins Spiel und der Torrichter winkt mit den Händen aus, er habe kein Tor beobachten können. Die Headschiedsrichterin zitierte darauf die Linienfrau und den Torrichter zu sich und tauschte sich kurz aus. Und oh Wunder – Tor!
Übrigens, zu diesem Zeitpunkt sass Monika Waidacher eine 10-Minuten-Strafe ab, weil sie die Schiedsrichterinnen darauf aufmerksam machte, dass Andrea Brändli ihre Maske verloren hatte und nun ohne Schutz im Tor stand. Ein Pfiff erfolgte dabei keiner, erst als die Aroserin auf die Bank geschickt wurde...

Diesen Rückstand konnten die Eisgenossinnen nicht mehr aufholen. Auch zu sechst und ohne Goalie nicht mehr. Aber lange spielten sie sowieso nicht mit einer Extrafeldspielerin mehr auf dem Eis, schickte Schiri Ruzickova doch noch Nicole Gass auf die Strafbank.

Sportlich war Tschechien heute besser, verdiente sich den zweiten Platz mit viel Engagement und defensiver Stabilität. Doch der Beigeschmack einer Inszenierung bleibt. Mit zwei neuen Angeschlagenen/Verletzten auf der Liste von Headcoach Daniela Diaz.
Schade, dass dieses vortrefflich organisierte Turnier so enden musste.

Die Schweiz beendet damit das Turnier in Ostrava auf dem 3. oder 4. Platz. Dazu äusserte sich Headcoach Daniela Diaz wie folgt: «Wir hatten 2 Ziele für das Turnier in Ostrava definiert. Resultattechnisch haben wir das Ziel leider nicht erreicht. Trotzdem haben wir aber viel an Erfahrung gewonnen! Wir werden das Turnier genau analysieren und daraus unsere Schlüsse für den nächsten Event ziehen.
Das zweite Ziel, Kadersichtung, war erfolgreich. Wir haben wichtige Erkenntnisse gewonnen, die uns helfen den nächsten Schritt zu machen. Wir sind aber im Prozess auf dem absolut richtigen Weg! Wir wissen woran wir weiterarbeiten müssen und schauen zuversichtlich auf die nächsten Aufgaben!».

Für die Schweizerinnen geht es Anfang Januar in Telfs, Österreich, weiter. Dort warten in der Vorrunde des 8-Nationenturniers Finnland, Russland und wieder Österreich. Im Rangierungsspiel ist es theoretisch möglich, dass die Schweiz nochmals auf Tschechien trifft. Diese spielen in der Gruppe Füssen gegen Deutschland, Schweden und Kanada.
    

Tschechien - Schweiz 4:2 (1:0, 2:0, 1:2)

Ostrava / Zimny Stadion - 156 Zuschauer - SR. Rucizkova (Novotna, Svobodova)

Tore: Chmelova (Horalkova, Hymlarova; Ausschluss Isabel Waidacher) 1:0. 26. Povova (Polenska) 2:0. Polenksa (Erbenova) 3:0. 41. (40:27) Alina Müller (Enzler, Gass) 3:1. 42. (41:07) Nina Waidacher (Thalmann, Enzler; Ausschluss Prybilova) 3:2. 50. Vanisova (Ausschluss Horalkova!) 4:2.

Strafen: 7 x 2 Minuten plus je 2 10’ Disziplinarstrafen (Alina Müller, Monika Waidacher) gegen die Schweiz, 4 x 2 Minuten gegen Tschechien.

Schweiz: Brändli; Sigrist, Laura Benz, Gass, Forster, Staiger, Blackburne, Scheurer, Michielin; Nina Waidacher, Alina Müller, Enzler, Isabel Waidacher, Rüedi, Thalmann, Ryser, Rüegg, Fortin, Monika Waidacher, Allemann, Fischer.

Bemerkungen: Schweiz ohne Bolinger (Ersatz). Best Player Schweiz: Rüegg. Schussverhältnis 10:36 gegen die Schweiz.

  

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Line-up vor dem Spiel gegen Tschechien

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