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Friday, 25. September 2020 04:42

 

Die Women's League startet morgen

Morgen Samstag startet die Women's League in eine Saison unter speziellen Vorzeichen. Welches Team konnte sich während dem Pandemiesommer am Besten vorbereiten? Wessen Stern geht auf? Wird an der traditionellen Hierarchie gerüttelt? Antworten darauf gibt es ab diesem Wochenende. Das Frauenhockey ist zurück!

Die aktuelle Pandemie hat die Welt immer noch fest im Griff und prägt eine ganze Epoche der Menschheit. Doch trotz allem geht das Leben weiter und auch im Eishockey kehren die Meisterschaften zurück. Auch wenn die Zuschauenden Masken tragen müssen. Serviert wird ihnen heuer in der Women's League eine ganz spannende Ausgangslage.

"Fast-Meister" ZSC Lions wurde ein Sieg vor einem weiteren Titel von der Pandemie jäh gestoppt. Unter dem neuen Headcoach Andrin Christen holte sich das Team von der Limmat in der Vorbereitung lauter Siege, konnte vor einer Woche trotz diversen rekonvaleszent abwesenden Leistungsträgerinnen beide Testspiele gegen Women's League-Teams gewinnen. Und mit der 17-jährigen Kirsti Shashkina spielt ein junges Nachwuchstalent aus Estland in der Liga. Die U18-Internationale ist 1.75m gross und hat bereits in der Vorbereitung gezeigt, dass sie ein Namen zum Merken ist. Die Bräm-Zwillinge spielen neu auch im Heuried. So konnten die Abgang von Dominique Rüegg (zu Leksand, Schweden) und das vorzeitige Karriereende von Naticaptain Livia Altmann gut aufgefangen werden. Die ZSC Lions sind nach wie vor das Team, welches es zu schlagen gilt.

Neuchâtel Hockey Academy war das Überraschungsteam der letzten Play Offs, schafften sie es doch, das Grande Lugano im Halbfinal zu überrumpeln und auch im Final als aufsässiger Gegner zu glänzen. Headcoach Yan Gigon und die gesamte Organisation am Neuenburgersee haben sich kontinuierlich an die Spitze gearbeitet und ein starkes Teamgefüge geschaffen. Den Abgang vom tschechischen Dauerbrenner Simona Studentova haben die Westschweizerinnen mit den Zuzügen von Ophélie Ryser und Yasmine Fedulov zu kompensieren gesucht. Zu rechnen ist mit der Truppe aus der Romandie auch dieses Jahr.

Der SC Reinach war das einzige Team, welches die Saison regulär zu Ende spielen und eine Medaille gewinnen konnte. In einem fulminanten Endspiel um Bronze schlugen sie den HC Lugano und mussten sich sogleich von einigen arrivierten Leistungsträgerinnen verabschieden. Rahel Enzler zog nach Nordamerika, Noemie Ryhner zu Lugano und die Bräm-Zwillinge nach Zürich. Auch Lena-Marie Lutz wechselte den Klub und Evelina Raselli kehrt aus Schweden nicht wieder ins Wynental zurück. Ob der vielen Abgänge nahm der Traditionsklub und mehrmalige Meister aus dem Aargau den Challenge aber an, verbündete sich mit Partnerteam Sursee und machte seine Sache in der Vorbereitung gut.

Der HC Lugano um den umtriebigen Präsidenten Sidney Piaget darf als Transfersieger genannt werden. Nicht nur schaffte er es, die Natispielerinnen Evelina Raselli (wieder) und Noemi Ryhner (neu) in die Sonnenstube zu locken. Nein, er schaffte wohl auch ein kleines Wunder. Mit Michelle Karvinen kommt die klar beste finnische Stürmerin und mehfache Medaillengewinnerin ins Tessin! Ein Transferhammer, spielte die 30-jährige Ausnahmekönnerin doch die letzten Saisons für den schwedischen Spitzenklub Lulea HF. Daneben zog es auch Andrea Odermatt vom Zürich- an den Luganersee und letztendlich sicherte sich Piaget auch noch die Dienste der Kanadaschweizerin Keely Moy, welche ihr Studium an der Harvard-University unterbricht und nach Lugano wechselt. Diesen Zuzügen steht einzig der Abgang von Nicole Vallario entgegen, welche zu den Thurgau Indien Ladies wechselte. Lugano stellt mit dem Transfergewitter klar, dass sie nur eines wollen: Gold.

Der EV Bomo Thun startet in die zweite Saison unter Trainerlegende Köbi Kölliker. Der ehemalige Assisten der Herrennati ist im Frauenhockey angekommen und hat aus der Truppe im Berner Oberland ein gefestigtes Team in der obersten Liga geformt. Mit Lena Marie Lutz und Laura Zimmermann spielen zwei grosse Nachwuchstalente in den Reihen der Bernerinnen und das Goalie-Quartett hat es definitiv in sich. Nebst den beiden gestandenen Sandra Heim und Saskia Maurer dürften auch U16-Goalie Margaux Favre oder die Olympiasiegerin Nubya Aeschlimann zu Einsätzen kommen. Ein wahres Luxusproblem, jedoch angesichts der Einsätze der Torhüterinnen auch in Herrenteams wohl ein Gebot der Stunde.

Last but not least alles neu! Mit den Thurgau Indien Ladies entstand am Bodensee ein neues Powerhouse. Andrea Kröni und Sportchef Tom Naef hoben eine ganz neue Organisation aus der Taufe und spielen als Nachfolge des SC Weinfelden (noch in der SWHL-C mit einem Team vertreten)  neu in der Women's League. Professionelle Bedingungen sollen das Ziel sein und dereinst sogar mehr. Der Staff umfasst 10 Chargen und das Team einige Zungenschnalzer. Nicht nur kehrt Natigoalie Jane Alder aus ihrem abgeschlossenen Studium in Amerika in die heimische Liga zurück, auch Stürmerin Phoebe Staenz, zuletzt in Lugano und in Schweden bei Lulea HF zieht es nach Kreuzlingen. Das Goalieteam ergänzen 4 weitere Torhüterinnen, darunter Ramona Forrer, Roxanne Kis oder U18-Goalie Monja Wagner. Auch auf dem Feld stehen die Ostschweizerinnen in nichts nach. Topverteidigerin Nicole Vallario hat sich bereits in die Bücher eingetragen während der Vorsaison und mit Sinja Leemann, Stefanie Wetli stehen weitere Nationalspielerinnen auf dem Posten. Einzig Shannon Sigrist musste nach Schweden verabschiedet werden. Mit Simona Studentova und 4 weiteren Ausländerinnen wird das Kader jedoch mehr als ergänzt. Die Indien Ladies werden die Liga bereichern.

Morgen geht es also los mit den Partien Lugano-Thun und ZSC-Neuchâtel. Am Sonntag folgt dann die Premiere der Indien Ladies in Reinach. 

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