6-Nationenturnier Januar 2018 in Deutschland

vom 3. - 6. Januar 2018 in Füssen

Im Januar 2018 fand einmal mehr der traditionelle Nations-Cup des DEB statt.
Die Schweiz traf in der Vorrunde auf Oympiagegner Schweden und Gastgeber Deutschland.
Im Rangierungsspiel verloren sie knapp gegen Finnland nach Overtime und erreichten damit den vierten Rang. Gewonnen wurde das Turnier von Russland, welche im "Final" gegen Schweden mit 4:1 zu Gold flogen. Kanada musste ins Spiel um den letzten Platz wo sie sich mit 5:1 gegen das sieglose Deutschlad durchsetzen konnten.

Turnierhomepage/Resultate: Link / Stats

Schlussrangierung: 1. Russland, 2. Schweden, 3. Finnland, 4. Schweiz (Aufgebot), 5. Kanada Selects, 6. Deutschland. 

Spielplan/Resultate Schweiz (alle Spiele in der Arena Füssen):
- 4.1.2018, 18:30: Schweden - Schweiz 3:2 nP (Bericht)
- 5.1.2018, 18:30: Schweiz - Deutschland 4:0 (Bericht)
- 6.1.2018, 15:30 Uhr: Platzierungsspiel um Rang 3 - Schweiz-Finnland 3:4 nV (Bericht)

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Spielort des Nations Cup 2018: Füssen Arena

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Spielbericht Schweden - Schweiz

Die Schweiz startet mit einer Niederlage in den Nations Cup. Zwar sind sie über weite Strecken das bessere Team, können aber nicht reüssieren und müssen im Penaltyschiessen den Zusatzpunkt abgeben. Damit steht Schweden bereits vorzeitig im Final und die Schweizerinnen müssen morgen gegen Deutschland einen Sieg holen um den Einzug ins Spiel um den dritten Rang sicherzustellen.

Die Partie begann verhalten und mit einem Abtasten. Spätestens aber mit den ersten Strafen zeichneten sich die ersten Bilder ab. Die Eisgenossinnen überstanden eine 4-minütige Unterzahl ohne grössere Probleme und kamen ihrerseits zu Möglichkeiten im Überzahlspiel. Jedoch vermochten sie die Scheibe nicht im gegnerischen Gehäuse unterzubringen. So bedurfte es einem Scheibenverlust in der offensiven Zone welche den Tre Kronor den Gegenstoss ermöglichte, welcher im Abschluss zu einem eher glücklichen aber erzwungenen Abpraller und Tor führte. Schwedens Captain Ramboldt schloss auf und begrub die Scheibe mit sich im Tor.
Die folgende Schockstarre liess die Schweizer Angriffsbemühungen bis Ende des Drittels erfolglos verstreichen.

Da die Schwedinnen aber im Mittelabschnitt weiter Strafen sammelten schlug das Schweizer Powerplay doch noch zu. Lara Stalder, bedient von Christine Meier schoss zwar neben das Tor, der Abpraller von der Bande wurde aber zur idealen Vorlage für Evelina Raselli welche keine Mühe mit dem Ausgleich bekundete. Mit einem Schussverhältnis von 9:1 dominierten die Schweizerinnen das 2. Drittel nach Belieben, vermochten aber keinen weiteren Profit daraus zu ziehen.

Doch auch die Schwedinnen hatten eine Antwort im Powerplay. Emma Nordin profitierte in der 43. Minute von der Vorarbeit Winbergs.
Es dauerte etwas mehr als 10 Minuten bis die Schweizer Antwort kam. Die Schweizerinnen erkämpften sich in der Mittelzone die Scheibe von einer Schwedin zurück und es war Lara Stalder die am linken Flügel ins Drittel flog. Alina Müller zog mit und hämmerte die Hereingabe Stalders ins hohe Eck.

Da sich auch nach 60 Minuten und einer 5minütigen Verlängerung kein Sieger finden liess musste das Penaltyschiessen entscheiden. Dort behielt Schweden das bessere Ende für sich und buchte sich damit bereits vorzeitig das Finalticket. Die Schweiz muss morgen gegen Deutschland gewinnen um sich einen Platz im «kleinen» Final zu sichern.
Dort würden sie auf den Verlierer der Partie Finnland-Russland treffen, welche ebenfalls morgen Nachmittag aufeinander treffen. Bei haben ihr Vorrundennspiel gegen die Canada Selects gewonnen, was die stolzen Kanadierinnen zum Spiel um Platz 5 zwingt! Ein in der Geschichte dieses Cups einmaliges Ereignis. Noch nie hat «Team Canada» so schlecht am Nations Cup und seinen beiden Vorgängern abgeschnitten.

Schweden - Schweiz 3:2 nP (1:0, 0:1, 1:1; 0:0; 1:0) - Telegramm

Arena / Füssen - 115 Zuschauer - SR. Holzer, Kiefer (Matic, Männlein)

Tore: 14. Ramboldt (Rask, Carlsson) 1:0. 31. Raselli (Stalder, Meier; Ausschluss Ramboldt) 1:1. 43. Nordin (Winberg, Grahm; Ausschluss Zollinger) 2:1. 54. A. Müller (Stalder, I. Waidacher) 2:2. 65. Stenberg 3:2 (PS).
Penaltyschiessen: Zollinger (SUI) -, Grahm (SWE) 1:0, Stalder (SUI) 1:1, Winberg (SWE) -, Meier (SUI) -, Olsson (SWE) -, A. Müller (SUI) -, Johansson (SWE) -, Rüegg (SUI) -, Stenberg (SWE) 2:1.

Strafen: 5 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 4 x 2 Minuten gegen Schweden.

Schweiz: Schelling; Altmann, Thalmann, Gass, Meier, L. Benz, Zollinger, Sigrist; Staenz, Bullo, Raselli, Stalder, A. Müller, N. Waidacher, I. Waidacher, Rüegg, S. Benz, Quennec, Forster, M. Waidacher.

Bemerkungen: Schweiz ohne Brändli (Ersatz) und Alder (überzählig). Schussverhältnis 33:22 für die Schweiz.

 

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Spielbericht Schweiz - Deutschland

Da war es wieder, dieses «Februarfeeling» von Arosa. Die Gegnerinnen wurden gemüllert, gestaldert, gemeiert, gealdert usw und am Anfang gewaidachert. Das 94. Duell der beiden Nachbarländer ging an die Schweiz. Klar.
Für Nina Waidacher ein schönes Jubiläum zu 100 Länderspielen.

Die Schweiz, welche erhobenen Hauptes aus dem gestrigen Fight gegen Schweden ging strahlte gleich nach Puckeinwurf diesen Siegeswillen aus, dem die Deutschen über weite Strecken nichts entgegenzuhalten hatten. Das zeigte sich bereits nach 4 Minuten als das kongeniale Duo Müller/Stalder Knöpfe in die Beine kombinierte und Jenni Harss im Tor der Gastgeberinnen nur noch in den Torraum abprallen lassen konnte. Dort stand Isabel Waidacher, welche die Linie heute ergänzte, goldrichtig. 1:0. Da gegen Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Drittels die Strafen fielen wie reife Früchte unterbrach der Spielfluss kurzzeitig. Bis mal wieder Vollbestand war. Da gruben Müller/Waidacher die Scheibe hinter dem Tor aus und fanden Stalder frei vor dem Tor. 2:0.

Danach durften auch die Schweizerinnen mal zu Fünft gegen Vier ran. Dies dauerte beide Male nicht sehr lange. 4:0.
Zuerst fand Christine Meier mit einem Querpass Alina Müller die aus der Halbdistanz einnetzte, dann war es Müller selber die zu Staenz passte welche wieder vor’s Tor servierte wo Raselli das letzte Tor der Partie markierte.

Deutschland steckte nie auf und versuchte bis zuletzt noch wenigstens ein Tor zu erzielen. Kurz vor Schluss bei einem Ausschluss auf Schweizer Seite gar noch mit 6 gegen 4 Feldspielerinnen. Aber es nützte alles nichts. Janine Alder im Tor der Eisgenossinnen liess sich nicht bezwingen.

So spielt die Schweiz morgen gegen Finnland um Bronze. Finnland welches wie die Schweiz am Tag davor im Penaltyschiessen scheiterte. Zwar holten sie einen 1:3-Rückstand noch auf, konnten aber ihre Überlegenheit nicht in die Entscheidung ummünzen.

Das Duell Schweiz gegen Finnland steigt um 15:30 Uhr während Deutschland am Mittag gegen Kanada um Platz 5 sticht. Den Final bestreiten Russland und Schweden am Abend.

Schweiz - Deutschland 4:0 (1:0, 3:0, 0:0) - Telegramm

Arena / Füssen - 250 Zuschauer - SR. Gossmann, Kiefer (Matic, Bauer)

Tore: 5. (4:01) I. Waidacher (Stalder, A. Müller) 1:0. 27. Stalder (A. Müller, I. Waidacher) 2:0. 29. A. Müller (Meier, Stalder; Ausschluss Delarbre) 3:0. 35. Raselli (Staenz, A. Müller; Ausschluss Spielberger) 4:0. (Video)

Strafen: 8 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 5 x 2 Minuten gegen Deutschland.

Schweiz: Alder; Gass, Meier, Altmann, Thalmann, L. Benz, Zollinger, Sigrist; Stalder, A. Müller, I. Waidacher, Staenz, Bullo, Raselli, N. Waidacher, Rüegg, S. Benz, Forster, Allemann, M. Waidacher, Quennec.

Bemerkungen: Schweiz ohne Schelling (Ersatz) und Brändli (überzählig). Schussverhältnis 32:22 für die Schweiz. Vor dem Spiel Nina Waidacher für 100 Länderspiele geehrt.

 

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Spielbericht Schweiz - Finnland

Die Schweizerinnen kämpften sich zweimal zurück und legten dann gar vor, am Ende aber obsiegte Finnland in der Overtime. Somit belegen die Eisgenossinnen nach einem tollen Turnier den etwas undankbaren 4. Platz. Vor dem Spiel wurde Shannon Sigrist für ihr 50. Länderspiel geehrt.

Nein, Angst hatten die Schweizerinnen vor der Weltnummer 3 nicht. Zwar spielte diese ihre Klasse mehrmals aus, doch distanzieren liessen sich die Eisgenossinnen deswegen nicht. Nuutinens etwas glückliches Führungstor konterte das Südschweizer Duo Nicole Bullo und Evelina Raselli mit dem Ausgleich nur 4 Minuten später. Bullo eroberte die Scheibe hinter dem Tor und passte am nahen Pfosten zu Raselli welche den Puck unter Finnlands Keeperin Räisänen einschob. Noch in derselben Minute antwortete aber wiederum die Suomi mit einem Distanzschuss welcher durch einen «6-Frauen-vor-dem-Tor»-Screen ins Netz flog. Florence Schelling im Tor der Schweizerinnen war dabei machtlos.

Das Mitteldrittel dürfte den Finninnen dann aber im Hals stecken geblieben sein. Trotz 12:2 Schüssen, begünstigt durch zwei Strafen gegen die Schweiz, kassierten sie den Ausgleich wiederum durch die starke Raselli. Aus einem Takeover perfekt von Sabrina Zollinger lanciert schob sie die Scheibe erneut unter Räisänen durch.

Davon erholten sich die emsigen Nordländerinnen nur schlecht, welche viel Aufwand für ebenso wenig Ertrag betrieben. Einfacher machten es sich da die Schweizerinnen in der 56. Minute. Tess Allemann befreite die Scheibe aus der eigenen Zone, Phoebe Staenz ersprintete die Scheibe aus und flog links der Bande entlang ins Drittel der Finninnen. Dort platzierte sie aus der Distanz (!) einen Handgelenkschuss genau ins Kreuz. Die Halle stand Kopf.
Dass es aber nicht zum ersten Sieg seit der Bronzemedaille in Burlington reichte lag aber an den ebenso willensstarken Gegnerinnen. Zu Sechst und ohne Goalie schafften sie den Ausgleich mittels abgelenktem Schuss doch noch und brauchten in der Verlängerung nur einen einzigen Angriff nach einer knapp zweiminütigen Druckphase der Schweizerinnen.

Dass sie sich bei diversen Göttern wohl haben bedanken müssen für den Pokal der Drittplatzierten sah man den Finninnen beim Gruppenfoto merklich an. Nur knapp entgingen sie einer weiteren Niederlage wie am Vortag gegen Russland, welches übrigens den Final mit 4:1 gegen Schweden gewann. Die Positionen für den Februar sind definitiv bezogen. Und die Schweiz lauert!

Im Mittagsspiel gewann Kanada gegen Deutschland mit 5:1. Captain Julia Zorn persönlich rettete die deutsche Ehre am Heimturnier mit dem einzigen Tor in 180 Spielminuten. Aber auch Kanada wird sich zu Hause den Fragen stellen müssen, schnitten sie doch so schlecht wie noch nie an dem Cup ab.

Headcoach Daniela Diaz zum Turnier in Füssen: «Wir haben 3 gute Spiele gezeigt, das Team hat wiederum sehr hart gearbeitet, auf und neben dem Eis. Das Turnier war ein guter Abschluss der Vorbereitung auf die OS und wichtig auch für den nun kommenden Selektionsprozess. Wir sind bereit für PyeongChang!»

Schweiz - Finnland 3:4nV (1:2, 1:0, 1:1, 0:1) - Telegramm

Arena / Füssen - 130 Zuschauer - SR. Kiefer, Paule (Kohlmüller, Linnek)

Tore: 11. Nuutinen (Lindstedt) 0:1. 15. Raselli (Bullo, Staenz) 1:1. 15. Savolainen (Hovi) 1:2. 29. Raselli (Zollinger) 2:2. 56. Staenz (Allemann, Raselli) 3:2. 59. (58:34) Tapani (Välilä, Hiirikoski; Finnland ohne Torhüterin) 3:3. 63. Tapani (Välilä, Hiirikoski) 3:4.

Strafen: 2 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 1 x 2 Minuten gegen Finnland.

Schweiz: Schelling; Altmann, Thalmann, Gass, Meier, L. Benz, Zollinger, Sigrist, Forster; Staenz, Bullo, Raselli, Stalder, A. Müller, I. Waidacher, N. Waidacher, Rüegg, S. Benz, M. Waidacher, Allemann, Quennec.

Bemerkungen: Schweiz ohne Alder (Ersatz) und Brändli (überzählig). Schussverhältnis 19:40 gegen die Schweiz. Vor dem Spiel Shannon Sigrist für 50 Länderspiele geehrt. 

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